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«Ziemlich souverän»: Gold für Kluge/Reinhardt in Pruszkow

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Pruszkow – Roger Kluge und Theo Reinhardt hielten auf dem hölzernen Oval ihre Kinder in den Armen und strahlten. Die Berliner verteidigten im polnischen Pruszkow ihren Weltmeistertitel im Madison und sorgten für das erste deutsche Gold bei der 109. Bahnrad-WM.

Das Duo erzielte im Zweier-Mannschaftszeitfahren über 50 Kilometer unter anderem drei Rundengewinne und verwies mit 105 Punkten Dänemark (84) und Belgien (82) auf die Plätze.

«Wir haben das ziemlich souverän nach Hause gefahren», sagte der 28-jährige Reinhardt. Dabei waren er und Kluge quasi ohne gemeinsame Vorbereitung in das Rennen gegangen. Der 33 Jahre alte Kluge war erst drei Stunden vor dem Start in Warschau gelandet, weil der Giro-Etappensieger des Jahres 2016 zuvor noch für sein belgisches Lotto-Soudal-Team bei der UAE-Tour in Dubai auf der Straße im Einsatz war. Doch auch ein kurzes Warmfahren genügten ihm und Reinhardt, um sich am Ende erneut das Regenbogentrikot überstreifen zu dürfen.

«Glücklicherweise war der Flug nicht verspätet. Wir hatten einen großartigen Tag und sind sehr glücklich, den Titel verteidigt zu haben», sagte Kluge.

Emma Hinze aus Cottbus dagegen konnte am Schlusstag ihrer Bronzemedaille im Teamsprint mit Miriam Welte (Kaiserslautern) kein weiteres Edelmetall hinzufügen. Die 21-Jährige schied im Keirin im Achtelfinal-Hoffnungslauf aus und musste früh weitere Medaillenhoffnungen begraben. Auch Charlotte Becker (Berlin) schied im Punktefahren über 25 Kilometer früh aus. Bereits am Samstag war für Keirin-Bronzemedaillen-Gewinner Stefan Bötticher (Chemnitz) im Einzelsprint im Achtelfinale früh Schluss.

Ebenfalls am Samstag hatten Lisa Brennauer (Durach) und Lisa Klein (Erfurt) mit Silber und Bronze eine lange Durststrecke der deutschen Frauen in der 3000-Meter-Einerverfolgung beendet. Zuletzt hatte dort Judith Arndt mit Silber in Manchester für Edelmetall gesorgt. «Klar, ist man erst mal kurz enttäuscht, wenn man verliert. Aber ich kann mich jetzt echt über Silber freuen», sagte Brennauer.

In der Qualifikation hatte die Straßenzeitfahr-Weltmeisterin von 2014 mit einer Zeit von 3:25,697 Minuten ihren bei der EM 2018 in Glasgow aufgestellten deutschen Rekord erneut verbessert.

So steht am Ende der fünf Tage in Pruszkow sechsmal deutsches Edelmetall. Europameister Domenic Weinstein (Villingen-Schwenningen) hatte zudem Silber in der 4000-Meter-Einerverfolgung geholt. Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) zog nach der ersten WM ohne die seit ihrem schweren Trainingsunfall querschnittsgelähmten Kristina Vogel, die mit elf WM-Titeln und zwei Olympiasiegen jahrelang eine Goldlieferantin war, ein positives Fazit.

«Mit der Medaillenausbeute sind wir zufrieden, auch wenn wir natürlich das eine oder andere noch hinterfragen müssen. Bis Olympia 2020 müssen wir uns weiterentwickeln, in allen Bereichen», bilanzierte BDR-Sportdirektor Patrick Moster.

Fotocredits: Piotr Nowak
(dpa)

(dpa)

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