Kristianstad – Am Ende wurde es eine Zitterpartie, aber dank der Weltklasse-Leistung ihrer Torhüterin Clara Woltering haben die deutschen Handballerinnen die Hauptrunde bei der EM in Schweden erreicht.
Angeführt von Woltering, setzte sich das Team von Bundestrainer Michael Biegler zum Abschluss der Gruppenspiele in Kristianstad gegen Polen mit 23:22 (12:10) durch und bleibt nach dem zweiten Vorrundensieg weiter im Turnier.
Bei einer Niederlage hätten die Deutschen das Weiterkommen nicht mehr in den eigenen Händen gehabt, sondern hätten auf französische Schützenhilfe gegen die Niederlande hoffen müssen.
Beste deutsche Torschützin war zum dritten Mal Rechtsaußen Svenja Huber mit sieben Treffern, überragend war aber Torfrau Clara Woltering mit 16 abgewehrten Würfen.
Gegner in der Hauptrunde sind von Samstag an Serbien, Gastgeber Schweden und Spanien. Deutschland nimmt zwei Punkte aus dem 30:27-Sieg gegen die ebenfalls qualifizierten Niederländerinnen mit. Das zweite Vorrundenspiel hatte die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) mit 20:22 gegen den Olympia-Zweiten Frankreich verloren.
Ab der 8. Minute und dem 3:2 lag die deutsche Mannschaft permanent bis zur 54. Minute in Führung und baute den Vorsprung sogar auf 9:4 (19.) aus. Dann folgten allerdings wie schon bei der Niederlage gegen Frankreich zahlreiche Fehler im Angriff und im Spielaufbau. Die Polinnen konnten daher zur Pause auf 10:12 verkürzen, obwohl Clara Woltering im Tor erneut eine Glanzleistung ablieferte.
Ihre Paraden waren nach dem Seitenwechsel neben zwei schnellen Treffern von Anne Hubinger (HC Leipzig) auch der Grund dafür, dass sich die DHB-Auswahl wieder fing und auf 15:11 absetzte. Doch die Offensive blieb weiter die Problemzone, da zahlreiche hundertprozentige Chancen nicht genutzt wurden. Doch auch die Polinnen offenbarten erhebliche Abschlussschwächen.
In der 54. Minute glich Polen beim 20:20 zunächst aus, ging dann beim 21:20 sogar in Führung. Torfrau Adrianna Placzek wuchs über sich hinaus. Aber als es darauf ankam, blieb Svenja Huber eiskalt am Siebenmeterpunkt. Und als Kim Naidzinavicius das deutsche Team kurz vor dem Ende wieder mit 23:22 in Führung brachte, war das Weiterkommen perfekt. Der Schlusspunkt blieb Woltering vorbehalten, die mit einer Parade den knappen Sieg sicherte.
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(dpa)