Doha – Kochend heiße City, gut gekühltes Stadion und hoch motivierte Sportler: 3000-Meter-Hindernisläuferin Gesa Krause ist zum Auftakt der 17. Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Doha ins Finale gerannt und kämpft am Montag in einem Weltklassefeld wieder mal um eine Medaille.
Am Tag eins der Titelkämpfe machten auch die anderen Athleten erste Erfahrungen mit dem Klima bei der Wüsten-WM in Katar: draußen bis zu 40 Grad, nachts immerhin noch 30 – und das Khalifa-Stadion heruntergekühlt auf 24 Grad.
«Ich bin guten Mutes für’s Finale. Ich denke, das wird sehr schnell», sagte Krause, die 27 Jahre alte Europameisterin vom Verein Silvesterlauf Trier am Freitagabend nach ihrem Vorlauf. Als Dritte in 9:18,82 Minuten kam sie direkt ins Finale. Die «Leichtathletin des Jahres» 2018 hatte bei der WM 2015 Bronze gewonnen; 2017 in London stürzte sie unverschuldet und kämpfte sich noch ins Ziel.
800-Meter-Läuferin Christina Hering musste als erste der 71 deutschen Athleten ran. Die 24-Jährige aus München wurde in ihrem Vorlauf auf der Zielgeraden noch überspurtet und in 2:03,15 Minuten nur Vierte – das reichte bei 41 Läuferinnen nicht zum Halbfinale. Dagegen kam Katharina Trost, Herings Vereinskollegin von der LG Stadtwerke München, als Vorlauf-Zweite in 2:01,45 Minuten eine Runde weiter.
Hering, acht Mal deutsche Meisterin, rätselte über ihre schwache Zeit und ihr Ausscheiden: «Zuhause war ich topfit.» Auf die Bedingungen wollte es die 24-Jährige nicht schieben. «Ich werde versuchen, daraus zu lernen», sagte sie mit Blick auf die Olympischen Spiele 2020 in Tokio. Trost überzeugte bei ihrer WM-Premiere. «Jetzt werde ich erstmal in die Eistonne gehen, damit die Beine locker werden», sagte sie.
Stabhochspringerin Lisa Ryzih hatte an ihrem 31. Geburtstag Grund zum Feiern. Die EM-Zweite von 2016 aus Ludwigsburg meisterte 4,60 Meter und steht am kommenden Sonntag im Finale. Katharina Bauer aus Leverkusen scheiterte dreimal an ihrer Anfangshöhe von 4,20 Metern und schied in der Qualifikation aus. Auch 5000-Meter-Routinier Richard Ringer aus Rehlingen war im Vorlauf chancenlos und schied aus.
Richard Ringer vom LC Rehlingen ist im Vorlauf über 5000 Meter chancenlos geblieben. In 13:49,20 Minuten kam der EM-Dritte von 2016 in der Gesamtwertung auf den 30. Platz. Der Deutsch-Amerikaner Sam Parsons von der LG Eintracht Frankfurt benötigte bei seiner WM-Premiere 13:38,53 Minuten. Beide Läufer qualifizierten sich damit nicht für das Finale. Schnellster über die fünf Kilometer war der US-Amerikaner Paul Chelimo in 13:20,18 Minuten.
Schnellster 100-Meter-Sprinter war schon in den Vorläufen der Top-Favorit auf Gold: Christian Coleman trudelte aus – und wurde trotzdem noch mit 9,98 Sekunden gestoppt. «Es fühlte sich großartig an», sagte der 23 Jahre alte Amerikaner, der vor zwei Jahren in London vor Superstar Usain Bolt WM-Silber erkämpft hatte.
In Doha werden die ersten Medaillen erst in der Nacht zum Samstag im Frauen-Marathon vergeben. Bei den Titelkämpfen vor zwei Jahren gab es in London fünf Mal Edelmetall für den DLV. Einziger deutscher Weltmeister war 2017 Speerwerfer Johannes Vetter aus Offenburg.
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(dpa)