Olympia

Werth gewinnt mit Team sechstes Olympia-Gold

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Rio de Janeiro – Das deutsche Dressur-Team hat Gold gewonnen – und Isabell Werth ist die erfolgreichste Reiterin der Olympia-Geschichte.

Die 47-Jährige aus Rheinberg sicherte sich mit der Mannschaft in Rio de Janeiro ihre insgesamt sechste Goldmedaille und überholte in der Rekordliste die 1999 gestorbene Dressur-Legende Reiner Klimke. «Ich habe lieber eine Goldmedaille weniger und eifere meiner Oma mit 102 Jahren nach», sagte Werth, die den Rekord «nicht so wichtig» nimmt.

Werth ritt mit Weihegold im Grand Prix Special eine souveräne Runde. Danach stand der Sieg fest, obwohl noch die Britin Charlotte Dujardin mit Valegro als letzte Starterin reiten musste. Silber ging an Dujardin und ihr Team, Bronze an die USA.

Werth sicherte sich den Sieg zusammen mit Kristina Bröring-Sprehe aus Dinklage mit Desperados, Dorothee Schneider aus Framersheim mit Showtime und Sönke Rothenberger aus Bad Homburg mit Cosmo. Silber holte Großbritannien, Bronze ging an die Niederlande.

Werth hat bei fünf Olympia-Teilnahmen seit 1992 nun sechsmal Gold und dreimal Silber gewonnen. Sie überflügelte Klimke, der sechsmal Olympiasieger war und dreimal Bronze holte. Die Profi-Reiterin sagte zum Vergleich mit Klimkes Erfolgen: «Es hört sich vielleicht blöd an, aber für Statistiken habe ich wenig übrig.»

Begonnen hatte die glänzende Karriere von Werth vor 24 Jahren in Barcelona. Gigolo trug die damals 23-Jährige zur ihrer ersten Goldmedaille mit der Mannschaft. Vier Jahre später in Atlanta gab es sogar Doppel-Gold. Den bisher letzten Olympiasieg feierte Werth 2008 in Hongkong mit dem Team.

«Die Goldmedaille war zu lange in britischer Hand», kommentierte Werth augenzwinkernd. 2012 war die Siegesserie der deutschen Dressur gerissen, in London hatten erstmals die Briten gewonnen. Bis dahin hatte es für deutsche Mannschaften nach 1972 bei jedem Start Gold gegeben.

«Es ist so wie früher, nur besser», schwärmte Bundestrainerin Monica Theodorescu über ihr Quartett. Equipe-Chef Klaus Roeser sagte: «Das ist ein tolle Truppe, alle stellen sich in den Dienst der Mannschaft. Und alle haben im Viereck einen Super-Job gemacht.» Die Stimmung sei von Beginn an hervorragend gewesen: «So entspannt hatte ich es mir nicht vorgestellt, es gab auch schon andere Zeiten.»

Eine weitere Medaillenchance gibt es am kommenden Montag. In der Kür mit Musik kann Werth ihre Sammlung an Olympia-Plaketten erweitern. Favoritin im Einzel ist allerdings Charlotte Dujardin mit Valegro.

Fotocredits: Jim Hollander
(dpa)

(dpa)