Rio de Janeiro – Auch ein Weltmeister garantiert keine Medaille. Statt mit der ersten olympischen Plakette eines deutschen Schwimm-Herren seit 16 Jahren die Bilanz zu retten, blickte Marco Koch nach seiner zweiten Olympia-Enttäuschung schon einmal auf die Spiele in vier Jahren.
«Mal gucken, was man vielleicht noch verändern muss», sagte der Darmstädter nach Platz sieben über 200 Meter Brust. Nachdem er 2012 im Halbfinale scheiterte, zählte Koch diesmal zu den Goldkandidaten. Ein Medaillenrang war ganz nah. «Marco ist in diesem Jahr mehrfach eine Zeit geschwommen, die gereicht hätte», sagte Henning Lambertz. In die tiefere Analyse ging der Chefbundestrainer noch nicht. «Aber ich denke, dass man aus verschiedensten Gründen vielleicht ein wenig mehr im Umfang hätte machen können.»
Der Europameister von 2014 und Weltmeister von 2015 konnte sich selbst nicht so richtig erklären, warum er seine Topleistung nicht abrufen konnte. Auch sein Trainer nicht. «Die Form war super, wir kamen extrem optimistisch her», sagte Alexander Kreisel. Auf jeden Fall hatte Koch «sein Bestes» gegeben. «Es kommt ja keiner zu Olympischen Spielen und sagt, ich habe vier Jahre trainiert, und jetzt schaukel‘ ich mir die Eier und gebe nicht mein Bestes. Ich konnte heute einfach nicht mehr», sagte der 26-Jährige.
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(dpa)