Wisla – Andreas Wellinger strahlte und jubelte nach seinem ersten Podestplatz in der laufenden Skisprung-Saison. Auf seiner Lieblingsschanze im polnischen Wisla war dem 21 Jahre alten Bayer mal wieder etwas Besonderes gelungen.
Beim erneuten Sieg des Vierschanzentournee-Gewinners Kamil Stoch trotzte Wellinger schwierigsten Windverhältnissen und landete mit Sprüngen auf 127,5 und 120,5 Meter auf Rang drei. «So macht Skispringen Spaß. Ich fühle mich einfach wohl hier», sagte er nach seinem mit Abstand besten Weltcup-Ergebnis des Winters.
Schon im ersten Sprung reihte er sich in die Top-Gruppe ein. Als der Rückenwind im zweiten Durchgang immer stärker wurde, gelang Wellinger eine bemerkenswerte Leistung und der erste Sprung aufs Podest für die DSV-Athleten im WM-Jahr 2017. «Das ist einfach geil. Ich habe einen richtig guten zweiten Sprung gemacht», sagte Wellinger. Nur um 2,6 Punkte landete der Ruhpoldinger hinter dem Österreicher Stefan Kraft, der Zweiter wurde.
Die weiteren deutschen Athleten konnten nicht in der Spitze mithalten. Markus Eisenbichler landete auf dem elften Rang, für Richard Freitag reichte es nach seinem Sieg in der Quali am Freitag nur zu Rang zwölf. Doch der Sachse, der mit seinem zweiten Sprung noch einige Plätze gutmachte, sieht sich auf dem Weg der Besserung: «Vom System her wird es immer besser, ich freue mich auf morgen.»
Dann wollen die DSV-Springer beim zweiten Wettkampf in Wisla wieder um die Podestplätze mitspringen. Andreas Wank (24.), Stephan Leyhe (25.) und Karl Geiger (29.) wurden am Samstag deutlich abgehängt.
Nicht zu schlagen war einmal mehr Lokalmatador Stoch, der mit 133 Metern im ersten Durchgang vorlegte und am Ende knapp zehn Meter zwischen sich und die Konkurrenz legte. Für Stoch war es nach dem Sieg in Bischofshofen der zweite Erfolg nacheinander. Der Pole darf am Sonntag mit dem Gelben Trikot in den zweiten Teil seines Heimspiels gehen, weil der Weltcup-Führende Domen Prevc aus Slowenien (Fünfter) und der Norweger Daniel Andre Tande (Vierter) klar hinter ihm zurückblieben.
Ein erfolgreiches Comeback verwehrt blieb hingegen dem Österreicher Gregor Schlierenzauer. Beim ersten Wettkampf nach über einem Jahr wurde der zweimalige Tournee-Sieger 31. und verpasste den zweiten Durchgang damit haarscharf. «Das ist Gänsehaut am ganzen Körper», sagte Schlierenzauer über sein Gefühl, nach so langer Zeit wieder auf dem Balken bei einem Weltcup-Springen zu sitzen.
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(dpa)