Rennes – Eine Hürde müssen die deutschen Fußballerinnen noch bis zum WM-Halbfinale nehmen. Mit einem Sieg gegen Schweden am heutigen Samstag (18.30 Uhr/ARD und DAZN) in Rennes wäre die insgesamt sechste Teilnahme an der Vorschlussrunde beim achten Weltturnier perfekt.
Noch wird gerätselt, ob Spielmacherin Dzsenifer Marozsan nach ihrem zum WM-Auftakt gegen China erlittenen Zehenbruch von Beginn an spielt oder wie im Achtelfinale gegen Nigeria (3:0) zunächst auf der Bank Platz nimmt.
Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg lässt sich bis kurz vor dem Anpfiff nicht in die Karten schauen, auch um dem Gegner nicht zuviel zu verraten. «Ich weiß es», sagte die 51-Jährige, die Marozsans Einstellung in den vergangenen drei Wochen lobte. Obwohl die 27-Jährige von Olympique Lyon beim Turnier in ihrer Wahlheimat drei Wochen außer Gefecht war, habe sie das Team großartig unterstützt. Marozsan habe «den Willen, zu spielen. Das zeichnet sie aus.»
Die Gegnerinnen machen sich trotz der langen Durststrecke – Schweden hat seit der WM 1995 bei großes Turnieren gegen die DFB-Auswahl nur Niederlagen kassiert – Hoffungen auf einen Erfolg. Ex-Bundestrainerin Silvia Neid sieht die deutsche Mannschaft auch psychologisch im Vorteil: «Ich glaube schon, dass wir da mental einen großen Vorteil gegenüber den Schwedinnen haben. Sie sind zwar sehr gut organisiert, aber nach vorne fehlt ihnen oft eine gute Lösung. Also ich glaube, dass wir auch diesmal gewinnen werden», sagte Neid im Interview der «Süddeutschen Zeitung» (Samstag-Ausgabe).
Wenige Stunden zuvor (15.00 Uhr) kämpfen Italien und Europameister Niederlande in Valenciennes um den Einzug in die Vorschlussrunde. Beide Teams können Frauenfußball-Geschichte schreiben, denn sie waren noch nie im WM-Halbfinale. «Morgen ist so ein Tag, für den man nicht motiviert werden und der nicht großartig beschrieben werden muss. Wir werden bis zum Schluss alles geben, mit unserer kompletten Seele und all unserem Herzen», sagte Italiens Torhüterin Laura Giuliana.
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(dpa)