San Antonio – Mit einer NBA-reifen Vorstellung hat Basketball-Talent Moritz Wagner die Michigan Wolverines ins Finale der US-College-Meisterschaft geführt.
Der 20 Jahre alte Berliner überragte im Halbfinale gegen die Ramblers von der Loyola University Chicago mit 24 Punkten und 15 Rebounds und war mit seinen 2,11 Meter von der Verteidigung zu keiner Zeit zu stoppen. Im Endspiel trifft das Wagner-Team am Montag (Ortszeit) auf Villanova, die sich mit 95:79 im zweiten Semifinale gegen Kansas durchsetzen konnten.
«Unglaublich», jubelte Wagner, der vor den Augen seiner Eltern Beate und Axel eine Gala-Vorstellung für Michigan ablieferte. «Ich genieße es so sehr. Unglaublich. Einen Schritt müssen wir noch gehen.» Michigans Trainer John Beilein suchte währenddessen nach Superlativen für seinen Schützling. «Er ist ein besonderer Junge», schwärmte der Coach über den Deutschen. «Es gibt eine kleine Gruppe von besonderen Spielern. Er gehört dazu.»
Mindestens 20 Zähler und 15 Rebounds schafften in den vergangenen 40 Jahren in einem Halbfinale lediglich die späteren NBA-Superstars Hakeem Olajuwon (1983) und Larry Bird (1979). Womöglich wird auch Wagner demnächst in der besten Liga der Welt auflaufen. «Bis bald», schrieb Dirk Nowitzki via Twitter in Richtung des Berliners.
Aufzuhalten war Wagner auch vom US-Fernsehen nicht. Als der frühere Spieler von ALBA Berlin einem Ball außerhalb des Spielfelds nachjagte, kollidierte er mit dem TV-Experten Bill Raftery. Während Wagner gut gelaunt auf das Parkett zurücklief, zeigte der ehemalige College-Trainer seine zerbrochene Brille. «Sorry Coach. Ich hoffe, mehr ist nicht gebrochen», scherzte Wagner beim Anblick der Fernsehbilder.
Als bislang letzter Deutscher stand der heutige ALBA-Berlin-Profi Niels Giffey vor vier Jahren mit Connecticut beim Triumph in der Uni-Meisterschaft auf dem Parkett. Auch Bundestrainer Henrik Rödl holte in seiner aktiven Karriere 1993 mit North Carolina die Meisterschaft.
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(dpa)