Beim Voltigieren ist das Pferd gleichzeitig Turngerät und Trainingspartner. Die Gymnastikübungen auf dem meist galoppierenden Pferd verlangen den Sportlern Ausdauer, Kraft und Beweglichkeit ab. Die ideale Kombi für einen fitten Körper.
Mangelnde Lust und fehlender Elan halten so manchen Sportler vom Training ab. Was für ein Vorteil ist es dann, wenn die Übungen auch bequem zu Hause ausgeführt werden können.
Boden, Holzpferd und Voltigieren
Der große Vorteil am Voltigieren sind die Bodenübungen. Sie können sowohl in der Reithalle während des Trainings, als auch zu Hause ausgeführt werden und sind der erste Schritt auf dem Weg zum sicheren Turnen auf dem Pferderücken. Beherrscht der Sportler die Übungen und hat eine gute, körperliche Fitness, ist der zweite Schritt das Holzpferd. Der hölzerne Nachbau imitiert die spätere Situation auf dem Pferd, hier werden Übungen vertieft und Handgriffe optimiert, bevor richtig voltigiert wird.
Dehnübungen
Um das Bein im 180-Grad-Winkel nach oben zu strecken oder im Spagat auf dem Pferderücken sitzen zu können, brauchen die Sportler eine gute Gelenkigkeit. Ein großes Reportoire an Gymnastik-Übungen sorgt für eine erweiterte Dehnung, muss allerdings unbedingt zu Hause nachtrainiert werden. Voraussetzung sind auf jeden Fall warme Muskeln durch Aufwärmübungen!
Der Schneidersitz
Setzen Sie sich mit geradem Rücken auf den Boden. Nun winkeln Sie die Beine so an, dass die Knie nach außen zeigen und Sie die Fußsohlen aneinander legen können. Im nächsten Schritt ziehen Sie Ihre Füße so nah wie möglich an den Körper und drücken Sie mit den Ellenbogen die Knie gen Boden, bis eine Dehnung zu spüren ist. Bei dieser Übung wird die Oberschenkelinnenseite gedehnt.
Die Grätsche
Suchen Sie sich eine freie Wand und setzen Sie sich mit weit aufgegrätschten Beinen davor. Fangen Sie langsam an, immer näher an die Wand zu rutschen, sodass die Grätsche immer größer wird. Bei richtiger Ausführung spüren Sie eine Dehnung in der Beininnenseite.
Kraftübungen
In jedem Voltigierteam turnen „Obermänner“ auf den „Untermännern“ und werden von ihnen sicher gehalten. Je nach Größe und Gewicht ist besonders hier Kraft in Armen, Beinen und Bauch notwendig, damit kein Teammitglied stürzt.
Arme
Liegestütze sind auch beim Voltigieren ein Klassiker. Zwischen den Einsätzen auf dem Pferd können sie schnell dazwischengeschoben werden. In Variation können Sie Liegestütze im Handstand frei oder gegen die Wand machen. Für etwas Abwechslung sorgt die „Hundehütte“. Bei dieser Übung stellen Sie sich in die Grätsche und lassen sich von oben in den Liegestütz fallen.
Beine
Für die Kräftigung der Beinmuskulatur kommt das Theraband zum Einsatz. Befestigen Sie es beispielsweise an einem Stuhl und befestigen Sie es unterhalb des Fußes. Nun halten Sie sich an der Stuhllehne fest, bleiben aber aufrecht und schwingen mit dem Bein so schnell es geht aus eigener Kraft nach hinten weg. Dadurch wird die Schnellkraft trainiert, die beim Voltigieren für Schwünge genutzt wird.
Bauch
Beim sogenannten „Bridging“ (englisch Brücke) werden neben der Bauchmuskulatur auch ganz nebenbei die Arme mittrainiert. Begeben Sie sich dafür in den Liegestütz vorwärts und stützen Sie sich anstelle der Handflächen auf die Ellenbogen. Spannen Sie Bauch und Pobacken fest an, um die Spannung zu halten. In der Variation können Sie die Übung auch auf der Seite und rückwärts ausführen. Am besten geeignet für eine regelmäßige Kräftigung ist der Wechsel zwischen den Positionen. Wie die Übung genau aussieht, sehen Sie hier. Zusätzlich kräftigen Sit-Ups kräftigen die schräge Bauchmuskulatur.