Olympia

Vier Rennen, vier Chancen: Kanuten um Brendel wollen mehr

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Rio de Janeiro – Vier Rennen, vier Medaillenchancen: Mit mächtig Selbstvertrauen starten Deutschlands Rennkanuten in die letzten olympischen Finals am Samstag.

Vor allem der Canadier-Zweier mit Einer-Olympiasieger Sebastian Brendel und der Kajak-Vierer der Männer demonstrierten in den Vorläufen ihre Klasse und schafften die direkte Final-Qualifikation. «Wir haben vier gute Chancen, aber am Samstag geht es wieder von vorne los», sagte Bundestrainer Reiner Kießler.

Der Kajak-Vierer mit den Zweier-Olympiasiegern Max Rendschmidt und Marcus Groß sowie Max Hoff und Tom Liebscher gewann über 1000 Meter souverän vor den Booten aus der Slowakei und Australien. «Wir konnten am Ende sogar Kräfte sparen», sagte Rendschmidt, der am Donnerstag zusammen mit Groß Zweier-Gold bejubelt hatte. Zeit für eine Party war allerdings wegen des straffen Wettkampfprogramms keine – schon morgens um kurz nach fünf mussten die beiden wieder aufstehen. «Meine Medaille lag im Bett neben mir. Die paar Stunden, die ich geschlafen habe, waren herrlich», schilderte Groß.

Auch der Kajak-Vierer der Frauen über 500 Meter mit den Zweier-Silbermedaillengewinnerinnen Tina Dietze und Franziska Weber schaffte den Finaleinzug, wenn auch mit Startschwierigkeiten. Im Vorlauf reichte es nur zu Platz drei hinter Ungarn und der Ukraine, das Halbfinale gewann Deutschlands Quartett dann. «Der Vorlauf war holprig, aber danach haben wir besser zueinander gefunden», sagte die Potsdamerin Weber, die den Posten als Schlagfrau kurzfristig an Teamkollegin Sabrina Hering abgetreten hatte. «Sabrina kann am Start ein bisschen aggressiver rausfahren, mit ihr vorne kommen wir besser in Schwung», erklärte Steffi Kriegerstein, die vierte Frau im Boot.

Überraschend stark im Sprint präsentierte sich Ronald Rauhe: Der 34-Jährige gewann den Vorlauf und musste nur wegen anderer Qualifikationskriterien in seiner Disziplin noch mal antreten. Dass er im Halbfinale Zweiter wurde, überraschte den Zweier-Spezialisten selbst. «Das gibt mir Auftrieb für Samstag», sagte der Oldie.

Bereits mit seiner zweiten Rio-Medaille rechnen kann nach den ersten Eindrücken Sebastian Brendel, der den Vorlauf im Canadier-Zweier über 1000 Meter zusammen mit Teampartner Jan Vandrey locker gewann. «Aber die Vorläufe sind Spielerei, auch wir sind nicht 100 Prozent gefahren», schränkte der 28-Jährige ein. Der 24 Jahre alte Vandrey, der bisher keine großen internationalen Erfolge vorzuweisen hat, war ganz baff ob des Rummels. «Ich habe in den letzten fünf Minuten mit mehr Medien geredet als in den letzten fünf Jahren», sagte er.

Fotocredits: Soeren Stache,Soeren Stache,Soeren Stache,Soeren Stache,Soeren Stache
(dpa)

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