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Videobeweis offiziell: FIFA-Boss verspricht positive Folgen

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Zürich – Der Videobeweis ist trotz hitziger Debatten in das Regelwerk des internationalen Fußballs aufgenommen worden und kommt höchstwahrscheinlich auch bei der Weltmeisterschaft in Russland zum Einsatz.

Die offizielle Einführung des technischen Hilfsmittels beschloss das International Football Association Board (IFAB) in Zürich mit den vier Stimmen der FIFA-Vertreter. Für die WM im Juni und Juli muss das FIFA-Council bei seiner Sitzung in Bogotá am 16. März noch Grünes Licht geben. «Ich kann den Fans, Spielern und Trainern sagen: Natürlich wird das Auswirkungen auf die WM haben – aber diese werden positiv sein», versprach FIFA-Präsident Gianni Infantino schon mal.

Bei den ungefähr 1000 Spielen in der zweijährigen Testphase in verschiedenen Ligen seien schon 93 Prozent der Schiedsrichter-Entscheidungen richtig gewesen – ohne dass die Videoassistenten zum Einsatz kamen. Mit den Videoassistenten seien es 99 Prozent gewesen, so Infantino: «Das ist fast perfekt. Etwa 20 Verbände haben dieses System ausprobiert. Der Videoassistent ist gut für den Fußball, er bringt mehr Fairness.»

Den nationalen Verbänden bleibt es jedoch freigestellt, ob sie den technisch und finanziell aufwendigen Videobeweis auch nutzen. Die FIFA sähe ihn aber gerne weltweit. Infantino widersprach bei einer Pressekonferenz Bedenken eines Reporters aus Mauretanien, dass der Videobeweis in Afrika schwer umzusetzen sei. «Ich denke, das ist eine Entscheidung, die die Universalität des Fußballs unterstreicht. Es wurde ja auch in Afrika und Südamerika getestet. Wir haben gesehen, dass es möglich ist», erklärte der FIFA-Boss.

Innerhalb der Deutschen Fußball Liga gibt es bereits eindeutige Signale, an den Assistenten festhalten zu wollen – auch wenn die DFL am Samstag erklärte, dass sich die 36 Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga im Rahmen ihrer Mitgliederversammlung am 22. März mit der weiteren Vorgehensweise befassen werden.

Im Hinblick auf die WM, wo es eine zentrale Beobachtungsstelle in Moskau geben soll, erinnerte DFB-Chef Reinhard Grindel die FIFA an ihre Hausaufgaben. «Voraussetzung für eine Zustimmung ist, dass FIFA-Präsident Gianni Infantino uns die Zuversicht vermittelt, dass die Workshops und technischen Vorbereitungen ausreichen, damit die Schiedsrichter die Vorgaben des IFAB-Protokolls sachgerecht umsetzen», sagte der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes. «Wichtig ist auch, dass die Schiedsrichter-Teams so zusammengesetzt sind, dass eine klare Kommunikation gewährleistet ist.»

Beim Confederations Cup im vergangenen Jahr in Russland gab es einige Pannen, die auch Fragen für die WM aufwerfen. Grundsätzlich sind die Eingriffe der Videoassistenten auf vier Szenarien beschränkt: Torentscheidung, Rote Karte, Elfmeter und Spielerverwechslung. Außerdem sollen die Helfer vor den Bildschirmen nur bei offensichtlichen Fehlentscheidungen des Referees ihren Einfluss geltend machen.

Der Videobeweis wird bereits in mehreren anderen europäischen Ligen – nicht ohne Kritik am System – eingesetzt. Die spanische Fußball-Liga plant für die nächste Saison die Einführung. Während sich die Neuerung beispielsweise in Europa immer mehr durchsetzt, haben sich die Erstliga-Clubs im Land von Rekord-Weltmeister Brasilien gegen den Videobeweis ausgesprochen. Auch die UEFA sträubt sich bisher dagegen, ihn in der Champions League einzuführen – nächste Saison wird er jedenfalls noch nicht kommen.

Bislang waren technische Hilfsmittel jenseits der Torlinientechnik im FIFA-Regelwerk nicht vorgesehen. Die Devise für die Neuerung hatte die IFAB bereits vor ihrer 132. Jahrestagung ausgegeben: «Minimaler Eingriff – maximaler Nutzen.» Es gehe für die Videoassistenten nicht um die Frage: War die Entscheidung des Referees korrekt, sondern: War die Entscheidung eindeutig falsch? Letztendlich obliege diese immer dem Spielleiter auf dem Platz.

Fotocredits: Rolf Vennenbernd
(dpa)

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