Nürnberg – Der VfL Wolfsburg hat dank Dauer-Torschütze Daniel Ginczek seinen Aufschwung in der Fußball-Bundesliga mit einem Sieg beim Abstiegskandidaten 1. FC Nürnberg fortgesetzt.
Der 27-jährige Ginczek brachte die Niedersachsen beim 2:0 (0:0) gegen seinen Ex-Club in der 58. Minute mit seinem fünften Saisontreffer in Führung. Josip Brekalo sorgte in der Nachspielzeit für den Enstand. Wolfsburg verbesserte sich zum Auftakt des 15. Spieltags mit 22 Punkten auf Tabellenplatz acht.
Dem nun schon seit neun Partien sieglosen «Club» fehlte vor 29.604 Zuschauern im Max-Morlock-Stadion in der Offensive ein Erfolgsgarant wie Ginczek. Der Angreifer traf im dritten Spiel in Serie. Pech hatten die Nürnberger wenige Minuten vor dem zweiten Gegentor, als ein Treffer von Adam Zrelak wegen einer Abseitsposition nicht zählte.
«Das war ganz, ganz wichtig heute für uns, um uns weiter von unten zu lösen», sagte Ginczek bei Eurosport. «Nach oben setzen wir uns keine Grenzen.» VfL-Coach Bruno Labbadia sagte zur Entwicklung seines Teams in den vergangenen Spielen: «Mich freut, dass wir es geschafft haben, den Schalter umzulegen.»
Nürnbergs Verteidiger Georg Margreitter sprach von einer guten ersten Halbzeit seines Teams. Nach dem Rückstand «waren wir ideenlos und hatten zu wenig Zug zum Tor». Für den FCN war es im Kampf um den Klassenverbleib der nächste Rückschlag. «Man ist gut beraten, wenn man nicht so weit nach vorne blickt und versucht, die nächste Aktion gut zu machen», sagte Margreitter. Sein Trainer Michael Köllner meinte: «Natürlich tun solche Spiele richtig weh.»
FCN-Trainer Michael Köllner vertraute im Tor erneut auf Fabian Bredlow, obwohl der 23-Jährige zuletzt in München gepatzt hatte. Und der Keeper kam gut ins Spiel: In der vierten Minute parierte er einen Schuss aus spitzem Winkel von Ginczek, sieben Minuten später war er erneut gegen den Stürmer zur Stelle. Auf der Gegenseite schoss Zrelak nach einer Hereingabe von Virgil Misidjan über das Wolfsburger Tor (5.).
Köllner hatte seine Offensive umgebaut und neben Zrelak in Matheus Pereira und Federico Palacios zwei weitere Neue für den vorderen Bereich gebracht. Weder die Nürnberger noch die Wolfsburger verwöhnten ihre Fans jedoch mit Torraumszenen. Das Tempo und das spielerische Niveau waren bestenfalls mäßig.
Die Gastgeber überließen dem VfL weitgehend den Ball, doch die Niedersachsen wussten damit nur wenig anzufangen: Yunus Malli, der für den angeschlagenen Admir Mehmedi in der Startelf stand, konnte den zuletzt formstarken Schweizer nicht adäquat als Ideengeber ersetzen.
Kurz vor der Pause kam der «Club» dann nochmal auf. Nürnberg wurde etwas zielstrebiger und hatte bei einem Distanzschuss von Ondrej Petrak Pech: Der Ball flog nur ganz knapp über die Latte (41.).
Nach dem Seitenwechsel steigerte sich das Niveau etwas. Vor allem Wolfsburg agierte entschlossener. Wout Weghorst scheiterte auf Zuspiel von Yannick Gerhardt am Pfosten (57.), eine Minute später machte es Ginczek besser: Er vollendete nach feiner Vorarbeit von Maximilian Arnold aus zentraler Position überlegt zum 1:0. Kurz zuvor hatte Misidjan bei einem Konter für Nürnberg nicht genau genug gezielt (56.).
Für die letzten 20 Minuten brachte Köllner Angreifer Mikael Ishak, um mehr Präsenz vor dem Wolfsburger Tor zu haben. Seine Mannschaft war in der Offensive jedoch größtenteils zu limitiert. Der Auswärtssieg des VfL geriet nur noch einmal ernsthaft in Gefahr, doch Zrelak stand bei seinem vermeintlichen Ausgleich in der 86. Minute im Abseits. Kurz vor Abpfiff sorgte Brekalo für die endgültige Entscheidung.
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(dpa)