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Vettels neuer Ferrari-Teamkollege: Leclerc ersetzt Räikkönen

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Maranello – Sebastian Vettel muss sich zum Ende dieser Formel-1-Saison von seinem Kumpel Kimi Räikkönen verabschieden und bekommt in Charles Leclerc einen neuen Ferrari-Teamkollegen.

Die Scuderia gab nach monatelangen Spekulationen die Trennung von dem finnischen Oldie und zugleich die Beförderung der monegassischen Nachwuchshoffnung vom Schweizer Sauber-Team bekannt.

Sein Beitrag als Fahrer sowie als Mensch sei fundamental gewesen, würdigte Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene, der als Befürworter Räikkönens galt, dessen Leistungen. «Er hat eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung des Teams gespielt und war zugleich immer ein großartiger Teamplayer.» Räikkönen werde als ehemaliger Weltmeister der Scuderia immer Teil der Geschichte des Rennstalls und der Ferrari-Familie sein.

Für den mittlerweile 38-Jährigen endet also sein zweites Kapitel bei den Italienern. Der Finne fährt seit 2014 wieder für den italienischen Rennstall, mit dem er 2007 den WM-Titel gewann. Sein damaliger Triumph ist immer noch der bislang letzte Fahrertitel für Ferrari. Von 2007 bis 2009 fuhr Räikkönen erstmals für Ferrari.

Der als «Iceman» bekannte Pilot steuert in den kommenden beiden Jahren wieder für das Sauber-Team, für das er 2001 sein Debüt in der Formel 1 gefeiert hatte. Ferrari befördert im Gegenzug die monegassische Nachwuchshoffnung Leclerc. Der 20-Jährige stammt aus dem Scuderia-Nachwuchsprogramm und empfahl sich in diesem Jahr mit beachtlichen Leistungen bei Sauber für ein Top-Cockpit. Vettel muss sich damit vom Wohlfühlklima mit Räikkönen verabschieden und sich dem Druck eines ganz jungen Herausforderers stellen.

Vettel hatte sich immer wieder für den 20-maligen Grand-Prix-Sieger ausgesprochen. Räikkönen fügte sich in den vergangenen Jahren zumeist in die Rolle des Helfers für den Deutschen und warb in diesem Jahr mit guten Leistungen für sich.

Zuletzt in Monza war davon aber nichts zu sehen. Räikkönen schnappte Vettel zunächst die Pole Position weg und konnte dem Hessen nach dessen Unfall mit WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton später auch keine Schützenhilfe leisten. Der britische Mercedes-Pilot bezwang den Finnen und gewann schließlich den Grand Prix von Italien.

Die Frage nach dem künftigen Teamkollegen von Vettel beschäftigte die Scuderia schon Monate. Eigentlich schien im Frühsommer beschlossen, dass Leclerc 2019 Räikkönen ersetzt. Doch der Rennstall verpasste es, öffentlich Klarheit zu schaffen. Diese herrscht nun endlich vor den letzten sieben Grand Prix dieser Saison.

«Ich habe immer noch Spaß am Rennfahren, das ist kein Geheimnis», sagte Räikkönen noch vor Kurzem in Monza. Über ein Karriereende wolle er erst nachdenken, wenn er seine eigenen Ansprüche nicht mehr erfüllt. «Aber ich habe nicht das Gefühl, dass ich im Vergleich zu vor zehn Jahren nachgelassen habe», fügte Räikkönen hinzu und will das künftig bei Sauber unter Beweis stellen.

Leclerc hat indes nur Gedanken an den Beginn bei Ferrari. «Ein Traum wird wahr», erklärte der GP3-Meister von 2016 und Formel-2-Champion von 2017. Zwei schmerzhafte Verluste musste er in seinem Leben schon hinnehmen: Im Oktober 2014 verunglückte sein Freund und Mentor Jules Bianchi beim Formel-1-Rennen von Japan schwer, neun Monate später erlag er seinen Verletzungen. Im Sommer 2017 starb auch noch Leclercs Vater Hervé. Der junge Charles fährt seitdem auch für sie. «Ich werde noch härter als jemals zuvor arbeiten, um euch nicht zu enttäuschen», versicherte Vettels künftiger Nebenmann.

Fotocredits: Dave Acree,Luca Bruno
(dpa)

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