Le Castellet – Die Jagd auf die besten Startplätze für den ersten Grand Prix von Frankreich seit zehn Jahren droht für Formel-1-Spitzenreiter Sebastian Vettel zur Enttäuschung zu werden.
In die Qualifikation am Samstag startet der Ferrari-Pilot den Trainingseindrücken zufolge nicht mit den besten Aussichten auf die Pole Position. «Das Auto hat mehr Potenzial. Hoffentlich können wir das über Nacht finden», sagte der 30-Jährige mit Blick auf seinen klaren Rückstand zu Titelverteidiger Lewis Hamilton bei den Übungsrunden.
Der britische Mercedes-Pilot kann in Frankreich endlich auch einen neuen Motor fahren, der mindestens zehn PS stärker sein soll als sein altes Triebwerk. Auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke in den Bergen nahe Marseille ist dies ein zusätzlicher Vorteil für den 33-Jährigen.
In der WM-Gesamtwertung hat Vettel erst vor zwei Wochen durch seinen überzeugenden Sieg in Kanada wieder die Führung übernommen, liegt aber nur einen Punkt vor Hamilton. Das Rennen in Südfrankreich ist der Auftakt zur anstrengendsten Phase dieser Formel-1-Saison. Fünf WM-Läufe in sechs Wochen, davon drei in den nächsten 14 Tagen bringen die Teams an ihre Belastungsgrenzen.
Auf dem Circuit Paul Ricard fährt die Rennserie erstmals seit 1990 wieder, in Frankreich war Magny-Cours 2008 der bislang letzte Gastgeber. Der Kurs zwischen Provence und Cote d’Azur diente in den vergangenen Jahren nach seiner Modernisierung vor allem als Teststrecke und gilt unter den Piloten als nicht besonders anspruchsvoll. «Ist jetzt nicht so der Hit», befand Vettel nach dem Training.
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(dpa)