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Verstoßener Hilbert der Sieger bei Leverkusens 0:0

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Madrid (dpa) – Wie lange er außen vor war, wusste Roberto Hilbert selbst nicht.

«Ich habe ihn gefragt, wann er das letzte Mal gespielt hat, aber da kam keine Antwort», berichtete der Leverkusener Trainer Tayfun Korkut nach dem starken Comeback des Ex-Nationalspielers: «Es muss also schon sehr lange her sein.»

Es war am 25. Oktober beim Zweitrunden-Aus im DFB-Pokal beim Drittligisten in Lotte. 141 Tage dauerte es also, bis Hilbert beim 0:0 im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League bei Atlético Madrid ein nicht mehr erwartetes Comeback gab. Korkuts Vorgänger Roger Schmidt hatte den Rechtsverteidiger komplett links liegen lassen, ihn gar nicht mehr in den Kader berufen und ihm mitteilen lassen, er könne sich einen neuen Verein suchen. «Warum, weiß ich nicht», sagte Hilbert: «Wir haben nie miteinander gesprochen. Mir wurde immer gesagt, meine Chance werde kommen. Aber sie kam erst mit dem neuen Trainer.»

Die Personalnot und der Trainerwechsel spülten den 32-Jährigen, der seit dem Spiel in Lotte nur dreimal im Kader stand, bei Bayers erneutem Achtelfinal-Abschied in der Königsklasse plötzlich in die Startelf. Und am Ende war Hilbert beim torlosen Remis sogar der größte Gewinner. «Er hat sehr, sehr ordentlich gespielt», bestätigte Korkut: «Man hat gemerkt, dass er viele Spiele in den Knochen hat, auch internationale.»

Als Bayers bester Feldspieler im vorerst letzten Königsklassen-Spiel ist Hilbert plötzlich wieder eine ernsthafte Alternative. Und als Stabilisator der lange wackligen Defensive vielleicht sogar mehr. Auf die Frage, ob er Genugtuung verspüre – vor allem gegenüber dem entlassenen Schmidt – antwortete Hilbert mit einem Schmunzeln. «Genugtuung klingt so schlecht», meinte er dann: «Und ich bin kein schlechter Mensch.»

Und – das weiß man in Leverkusen spätestens seit Mittwoch wieder – auch kein so schlechter Spieler.

Fotocredits: Federico Gambarini

(dpa)

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