Berlin – In der Diskussion um ein Verbot von Kopfballtraining bei Kindern haben Experten von der Sporthochschule Köln weitere Studien gefordert.
«Es deutet immer mehr darauf hin, dass sich Kopfballspielen negativ auf die kognitive Gesundheit der Sportler auswirkt», sagte Ingo Helmich von der neurologischen Abteilung der Hochschule der Deutschen Presse-Agentur. «Das Problem ist aber, dass nach wie vor der Beweis dafür fehlt.» Er nahm die Wissenschaft in die Pflicht: «Wir brauchen diese Diskussion aus medizinischer Sicht, aber jetzt muss die Wissenschaft belastbare Ergebnisse liefern.»
Einige Fußballverbände haben bereits reagiert: In den USA ist das Kopfballtraining für Kinder unter zehn Jahren schon länger verboten. In England gilt es für Kinder im Grundschulalter seit einigen Wochen. Helmich begrüßte diese Vorsichtsmaßnahme: «Ich finde das Verhalten der Verantwortlichen in England sehr konsequent.»
Der Deutsche Fußball-Bund lehnt ein Verbot bisher ab: «Ein Kopfballverbot halten wir aktuell nicht für sinnvoll», sagte DFB-Arzt Tim Meyer im Interview auf der Homepage des Verbandes. Man setze zurzeit nicht auf Verbote, sondern Empfehlungen. Laut des offiziellen Curriculums für Jugendtrainer wird Kopfballtraining erst nach dem 13. Lebensjahr empfohlen.
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(dpa)