Immer mehr neue Nachrichten über verbotene Dopingpraktiken der USA schießen aus dem Kraut. Nachdem Marion Jones rückwirkend Goldmedaillen aberkannt wurden, droht der Leichtathletik-Nation nun der erneute Verlust von Olympia–Gold und die Aberkennung des 4×400-m-Weltrekords.
Grund ist das Geständnis von Antonio Pettigrew. Der 40-Jährige, der bei den olympischen Spielen in Sydney Staffelgold holte, gab zu, 1997 Dopingmittel von dem „Dealer“ Angel Herida bezogen zu haben. Dabei wurde er mit dem verbotenem Ausdauermittel Epo und Wachstumshormone versorgt. Als Drahtzieher hat Pettigrew seinen ehemaligen Trainer Trevor Graham belangt.
Michael Johnson muss zittern
Bereits einige Tage zuvor hatte Herida zugegeben, Pettigrew von 1997 bis 2001 mit Dopingsubstanzen versorgt zu haben. In dieser Zeit wurde der Sprinter dreimal Staffelweltmeister (1997, 1999, 2001), gewann in Sydney Olympiagold und stellte 1998 einen Weltrekord (2:54,20 Minuten) mit der Staffel auf. Indirekt betroffen ist Superstar Michael Johnson. Denn Johnson gehörte ebenfalls der Staffel an und muss wohl eine Annullierung der Ergebnisse in Kauf nehmen.
Graham droht lange Haftstrafe
Nun wird es für Trainer Graham eng. Denn der 44-jährige ist angeklagt, beim Balco-Skandal 2004 insgesamt dreimal gelogen zu haben. Zudem behauptet er felsenfest, mit Doping nichts am Hut gehabt zu haben und „Dealer“ Herida nicht kennen zu wollen. Sollte sich das als falsch herausstellen, droht dem gebürtigen Jamaikaner eine saftige Strafe. Die Rede ist von 15 Jahren Haft und einer 750.000-Dollar-Geldstrafe.
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