Rio de Janeiro – Zuerst wurde die Hymne der USA gespielt. Dann erklang die kanadische für eine fleißige, erst 16 Jahre alte Medaillensammlerin. Gold über 100 Meter Freistil teilten sich zwei Schwimmerinnen.
Die Amerikanerin Simone Manuel und die Kanadierin Penny Oleksiak schlugen in Rio zeitgleich nach 52,70 Sekunden an. Überglücklich nahmen sich die beiden auf dem Siegerpodium in die Arme.
Es war erst die dritte olympische Schwimm-Entscheidung, bei der der Goldrang geteilt wurde. 1984 wurden die Amerikanerinnen Carrie Steinseifer und Nancy Hogshead zusammen Olympiasiegerinnen, kurioserweise auch über 100 Meter Freistil. Anthony Ervin und Gary Hall junior (beide USA) schlugen im Jahr 2000 über 50 Meter Freistil im selben Augenblick an.
Penny Oleksiak wurde am 13. Juni 2000 geboren und ist damit Geschlechter übergreifend erste Athletin dieses Jahrgangs, die sich eine Einzelmedaille bei Olympischen Spielen sicherte. Jüngste kanadische Olympiasiegerin ist sie auch. Und ihre Bilanz in Rio kann sich sehen lassen: Zuvor hatte sie in Brasilien einmal Silber und zweimal Bronze gewonnen.
«Ich hätte niemals gedacht, dass ich Gold gewinnen würde», sagte die junge Frau mit strahlenden Augen. «Es ist unglaublich, dass wir beide Gold gewinnen. Simone verdient es genauso sehr wie ich.»
Oleksiak verzückte bei der Siegerehrung mit einem Dauerlächeln, bei Mitgewinnerin Manuel kullerten Tränen. «Ich hätte niemals gedacht, dass ich in dieser Situation sein würde», sagte die Amerikanerin, die vor etwas mehr als einer Woche 20 Jahre alt wurde. Sie ist die erste afroamerikanische Schwimm-Olympiasiegerin.
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(dpa)