Nach dem gestrigen Ruhetag der Tour gilt es für das Peloton heute über 157 Kilometer von Cuneo nach Jausiers Kletterkünste zu beweisen. Mit dem Col de la Lombarde und dem Cime de la Bonette-Restefond müssen sich die Radprofis über die zwei höchsten und schwersten Alpenpässe quälen.
Nach 50 relativ entspannten Kilometern wartet auf die Fahrer bereits der erste schwere Anstieg zum Col de la Lombarde. Dieser italienische Pass, der das erste Mal im Tour-Programm berücksichtigt wurde, ist 2351 Höhenmeter hoch. Der Anstieg ist durchschnittlich 6,9 Prozent steil und 21,5 Kilometer lang.
Dann beginnt eine steile Abfahrt runter zur Verpflegungsstation bis auf 868 Höhenmeter in Isola und schon beginnt die Hatz in den nächsten kräftezehrenden Anstieg. Dort geht es 25,5 Kilometer bergauf und im Schnitt ist der Weg hoch zum Cime de la Bonette-Restefond 6,5 Prozent steil. Auf 2802 Meter über dem Meer befindet sich das Dach der 95. Rundfahrt. Dann rollt das Peloton in einer mörderischen Abfahrt 23,5 Kilometer runter nach Jausiers.
Auf der heutigen Alpen-Etappe wird es im Kreis der Mitfavoriten gerade auf den Anstiegen der höchsten Kategorie zu zahlreichen Angriffen aufs Gelbe Trikot geben. Aber ob die Topffahrer heute alle ihre Kräfte mobilisieren werden, ist fraglich. Denn morgen wartet auf die Profis die Königsetappe hoch nach L’Alpe d’Huez. Aber Frank Schleck, Bernhard Kohl und Carlos Sastre werden möglicherweise heute schon attackieren, denn sie sind nicht gerade gute Zeitfahrer. Demnach müssen sie auf jedem Bergkilometer versuchen, Zeit gutzumachen. Denn ist der Abstand auf Fahrer wie Cadel Evans, Denis Menchov und Christian Vandevelde nicht groß genug, dürfte beim Zeitfahren auf der vorletzten Etappe die Stunde für diese Spezialisten geschlagen haben, wobei der Australier Evans die größten Qualitäten im Kampf gegen die Uhr besitzt.
Freuen wir und auf einen Showdown in der letzten Tour-Woche. Denn es ist lange her, dass die besten fünf Fahrer alle innerhalb einer Minute zusammenliegen.