Die 95. Auflage der Tour de France beginnt am Samstag in Brest. Dabei wird zum zweiten Mal in Serie der Vorjahressieger nicht mit dabei sein. Der Astana-Profi Alberto Contador wird wegen Doping-Verwicklungen seinen Titel nicht verteidigen können. Fraglich ist, ob bei dieser Tour alle „sauber“ vonstatten gehen wird.
Auch der derzeit beste deutsche Radprofi Andreas Klöden, der ebenso wie Contador im Astana-Team fährt, wurde ausgeladen. Ein anderer Star, der belgische Sprinter Tom Boonen, der sich mit Kokain vor kurzem „fit“ machte, hat ein Startverbot erteilt bekommen.
Offenbar wird die Doping-Bekämpfung im 105. Jahr ihres Bestehens der Tour immer ernster genommen. Gab es doch in der Vergangenheit peinliche Doping-Überführungen, die dem größten Radrennen der Welt einen schweren Image-Schaden bereitet hat. Dieses Jahr wird ein umfangreicher Strafenkatalog mit bis zu 100 000 Euro Bußgeld und neue Tests, die ein Labor in Lausanne innerhalb von 24 Stunden auswertet kann, eingeführt.
„Ohne Zweifel ist es ein wichtiges Jahr für das Image des Radsports, über den die drei Wochen im Juli das Urteil fällen werden. Die Chance ist groß, dass Teams und Fahrer dafür sorgen werden, die Glaubwürdigkeit zurückzugewinnen“, hofft Tour-Direktor Christian Prudhomme.
Topfavorit ist bei der diesjährigen Tour ist der ehemalige Mountainbike-Fahrer Cadel Evans. Der Australier wurde bei der Tour 2007 nur knapp vom Spanier Contador, der verdächtigt wird, mit dem Doping-Arzt Fuentes kooperiert zu haben, geschlagen. Weitere Favoriten sind der Dauphiné-Sieger Alejandro Valverde (Spanien), der zweifache Vuelta- Gewinner Denis Mentschow (Russland) und Ex-Giro-Sieger Damiano Cunego (Italien).
Hoffen wir auf eine „saubere“ Tour de France, welche die Radsportfans die drei Wochen im Juli ohne Dopingskandale wieder versüßen wird!