Die 17 ProTour-Mannschaften, die dieses Jahr bei der Tour de France mitfahren, wollen sich vom Weltverband UCI abnabeln. Zu diesem Beschluss kamen die Teams gestern in Pau zusammen mit den Groß-Veranstaltern ASO, RSC und Unipublic.
Der Radsport benötigt eine strukturelle Änderung. Gemeinsam mit den Sport-Organisatoren ASO (Tour, Paris-Roubaix etc.), RSC (Giro, Mailand-San Remo etc.) und Unipublic (Vuelta) wurden am gestrigen Ruhetag der Tour de France von den ProTour-Mannschaften Verträge unterzeichnet. Dies bestätigte in Pau das Team von Gerolsteiner.
Milram-Teamchef Gerry van Gerwen erklärte aber diesbezüglich, dass die Union Cycliste Internationale (UCI) die „Regierung“ im Radsport bleiben soll. Der in diesem Jahr nicht zur Tour eingeladene Rennstall Astana, bei dem der derzeit beste deutsche Radprofi Andreas Klöden unter Vertrag steht, kann somit in den nächsten beiden Jahren an den drei größten Radrennen der Welt teilnehmen.
Diese Abspaltung der Top-Teams wurde immer realistischer, als im März erstmals das Traditionsrennen Paris-Nizza nicht unter der UCI-Regie durchgeführt wurde, sondern ausschließlich von der ASO veranstaltet wurde. Die Tour wird auch ohne Mitwirkung der UCI durchgeführt. Die Doping-Kontrollen bei der großen Schleife werden von der nationalen Anti-Doping-Agentur AFL unter Assistenz der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA vorgenommen.
Die UCI, die für die ProTour-Lizenzen, die eine Vorraussetzung für den Start an den größten Rennen ist, jedes Jahr 75.000 Euro pro Mannschaft erhält, wurde gestern von den Neuerungen offiziell informiert.