Dem Team Saunier Duval gelang auf der 10. Etappe der Tour de France über 156 Kilometer gestern ein Doppelschlag. Der Italiener Leonardo Piepoli und sein spanischer Teamkollege Jose Cobo kamen als erste nach dem schweren Schlussanstieg in Hautacam an. Tourfavorit Cadel Evans (Silence) trägt nun das Gelbe Trikot des Gesamtführenden.
Auf dem 10. schweren Teilstück, wobei es am französischen Nationalfeiertag über den berühmten Col du Tourmalet und am Ende hoch nach Hautacam ging, ist ein deutlicher Kampf um das Gelbe Trikot entbrannt und einige Mitfavoriten durften sich bei diesem Fight schon verabschieden. Populärstes Opfer war der Spanier Alejandro Valverde, der schon beim ersten schweren Anstieg mit der Spitze nicht mithalten konnte und knapp sechs Minuten nach dem Sieger über die Ziellinie rollte.
Kim Kirchen vom Team Columbia, der noch Gelb trug, schlug sich wacker, auch wenn er wusste, dass das begehrte Trikot nach der Etappe ein anderer überstreifen wird. Im Ziel kam der Luxemburger mit einem Rückstand von 4:18 Minuten an. In der Gesamtwertung ist er auf Platz sieben (+1:56 Minuten) zurückgefallen.
Neuer Träger des „maillot jaune“ ist nun der Australier Cadel Evans vom Team Silence. Der 31-Jährigen wurde in Hautacam achter. Im Gesamtklassement hat er nun eine einzige Sekunde Vorsprung auf Frank Schleck (CSC). Einen Tag zuvor stürzte er noch schwer und quälte sich ins Ziel. „Es war immer mein Ziel, in Paris das Gelbe Trikot zu haben, aber wie wir gestern gesehen haben, kann in diesem Rennen alles passieren“, sagte der „Aussi“. „Gestern noch habe ich jede Pedalumdrehung auf dem Weg ins Ziel gezählt, heute dafür die Sekunden gezählt und versucht zu berechnen, ob ich die Führung übernehmen kann oder nicht. Das ist Radsport – er kann grausam sein, aber manchmal auch fair.“