Dortmund – Die Rückkehr in den erlauchten Kreis des europäischen Fußball-Adels erfüllte alle Dortmunder mit Stolz. Zum wiederholten Mal spielte das junge Team in der Königsklasse groß auf. Das 4:0 über Benfica Lissabon machte bei allen Beteiligten Lust auf mehr.
HAUPTDARSTELLER: Im Hinspiel vor drei Wochen vergab er selbst beste Chancen, doch im Rückspiel schlug er gleich dreimal eiskalt zu. Pierre-Emerick Aubameyang machte mit einer Gala seinen schwarzen Abend von Lissabon vergessen. Als der Angreifer sich kurz nach Mitternacht auf dem Heimweg machte, trug er den Spielball unterm Arm. «Wenn ich drei Tore schieße, nehme ich den Ball immer mit und schenke ihn meinen Kindern», verriet der BVB-Angreifer. «Die anderen Bälle liegen auch schon im Kinderzimmer.»
Lächelnd kommentierte BVB-Trainer Thomas Tuchel den famosen Auftritt seines besten Torschützen: «Nachdem in Lissabon sein Zwillingsbruder gespielt hat, war ich froh, dass es heute wieder der echte Auba war.» Schon in den vergangenen beiden Bundesligaspielen hatte Aubameyang jeweils zwei Tor erzielt.
JUNGSTAR Christian Pulisic ist erst 18 Jahre alt, traf aber wie ein abgeklärter Routinier. Sein Tor zum zwischenzeitlichen 2:0, als er Benfica-Torhüter Ederson mit einem Lupfer überlistete, verzückte selbst Fußball-Ästheten. «Er rechtfertigt das in ihn gesetzte Vertrauen, er bekommt es nicht geschenkt», lobte Trainer Thomas Tuchel den Auftritt des US-Nationalspielers, der mittlerweile selbst arrivierten Stars wie Weltmeister André Schürrle beim BVB den Rang abgelaufen hat.
TREND: Nach drei überzeugenden Siegen in der Bundesliga über Wolfsburg, Freiburg und Leverkusen mit insgesamt 12 Toren setzte der BVB auch gegen Lissabon seinen positiven Trend fort. Damit scheint das zuvor oft wechselhafte Tuchel-Team auf gutem Weg zu mehr Stabilität. «Wir hatten im Sommer einen großen Umbruch. Nun greift ein Rädchen ins andere», sagte Mittelfeldspieler Julian Weigl. Kapitän Marcel Schmelzer hofft auf weitere Fortschritte: «Der Einzug in das Viertelfinale wird dieser jungen Mannschaft einen Schub nach vorn geben.»
WUNSCHGEGNER: Nur nicht die Bayern! Vor der Auslosung des Viertelfinales am 17. März hoffen die BVB-Profis, dass ihnen ein Duell mit dem deutschen Rekordmeister erspart bleibt. «Wir haben wenig Lust, in 20 Tagen möglicherweise vier Mal gegen sie zu spielen. Und davon drei Mal in München», sagte Schmelzer. Für den Fall eines Sieges im Pokal-Nachholspiel am kommenden Dienstag gegen den Drittligisten SF Lotte müssten die Dortmunder innerhalb weniger Tage ohnehin zweimal zum FC Bayern. In der Meisterschaft am 8. April, im Pokal am 24. April. Die Viertefinal-Hinspiele in der Champions League finden am 11./12. April, die Rückspiele eine Woche später statt.
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(dpa)