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Tony Martin holt sich sechsten Meistertitel in Serie

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Chemnitz – Von großem Jubel über den ersten Sieg in einem Zeitfahren 2017 war bei Tony Martin keine Spur: Die Freude des Radprofis über seinen sechsten deutschen Meistertitel in Serie – sieben sind es insgesamt – war in Chemnitz eher verhalten.

«Richtig glücklich bin ich nicht. Ich hatte mir einen anderen Vorsprung als 14 Sekunden vorgestellt. Für den Tourstart war das Rennen heute eigentlich nicht relevant, ich kenne meine Werte aus dem Training», sagte Martin nach seinem Erfolg nach 48 Kilometern vor dem Freiburger Jasha Sütterlin (+14 Sekunden) und Nils Politt (Hürth/+1:17 Minuten). Der 32-jährige Sieger fuhr in 54:16 Minuten einen Schnitt von 53,06 Stundenkilometern.

Am 1. Juli ist der Wahlschweizer zum Auftakt der 104. Tour de France heiß auf das zweite Gelbe Trikot seiner Karriere. Ein Sieg im 14 Kilometer langen Zeitfahren entlang des Rheins wäre dafür nötig. Sein Erfolg von Chemnitz war erst der zweite Saisonsieg für den vierfachen Zeitfahr-Weltmeister, der Primoz Roglic aus Slowenien als härtesten Konkurrenten für den Tour-Auftakt nannte.

«Das war kein Kick für die Tour. Die deutschen Meisterschaften sind auf dem Weg dorthin eigentlich immer ein Pflichtprogramm. Ich bin aus vollem Training hier angetreten», sagte der Profi aus der Katusha-Alpecin-Mannschaft, der auf dem flachen Stadtkurs zur Hälfte fast einen 30-Sekunden-Vorsprung hatte, im Finale aber Zeit verlor. «Sütterlin ist zur Zeit sehr stark», sagte Martin anerkennend.

Vizemeister Sütterlin und auch der Dritte, Politt, gehen in gut einer Woche als Debütanten an den Tour-Start. Nach dem Auftakt-Zeitfahren steht dann nur noch am vorletzten Tourtag in Marseille ein zweiter Kampf gegen die Uhr über 22,5 Kilometer auf dem Programm der Frankreich-Rundfahrt.

Vor Martin hatte sich Trixi Worrack aus Dissen ihre zehnte deutsche Meisterschaft geholt. Die 35-Jährige war zum DM-Auftakt im Zeitfahren nach 31,2 Kilometern aber in 41:02 Minuten nur zwei Sekunden schneller als die Vizemeisterin Lisa Brennauer. Die dreimalige Weltmeisterin aus Durach hatte in der ersten Zwischenzeit noch zehn Sekunden vor Worrack gelegen. Stephanie Pohl aus Cottbus (+ 12 Sekunden) wurde Dritte. U23-Meister über diese Strecke wurde der 18 Jahre alte Cottbuser Richard Banusch (38:01 Minuten).

Fotocredits: Hendrik Schmidt
(dpa)

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