Berlin – Drei Pflichtpunkte. Mehr aber auch nicht. Bayern Münchens Trainer Hansi Flick war nach dem verdienten wie glanzlosen 2:0-Erfolg beim 1. FC Union Berlin von jeglicher Euphorie weit entfernt.
Dafür stimmten weder die Leistung noch der Rahmen in der sonst so stimmungsvollen Alten Försterei. Nach dem Neustart in die Fußball-Bundesliga beschäftigten den Rekordmeister drei Themen.
TITELKAMPF: Thomas Müller machte bei weiterhin vier Punkten Vorsprung auf Borussia Dortmund als schärfstem Verfolger eine einfache Rechnung auf. «Wir hatten neun Spiele, acht müssen wir gewinnen. Das Ziel ist ganz klar. Das heute war ein erster Schritt. Dass natürlich das Spiel in Dortmund mit entscheidend sein wird, das ist ganz klar.» Schon jetzt richtet sich der Fokus auf das Kräftemessen mit dem großen Rivalen am 26. Mai.
Manuel Neuer warnte aber davor, sich nur auf den BVB zu konzentrieren. «Es kann noch einiges passieren, man darf keine Mannschaften abschreiben, gerade wenn sie so stark sind wie Leipzig», sagte der Torwart. RB ist aber mittlerweile schon auf sieben Zähler distanziert.
Trainer Hansi Flick gingen die Gedanken sowieso viel zu weit. Erstens: «Wir spielen erstmal gegen Eintracht Frankfurt, alles andere kommt danach.» Und zweitens: Die Leistung gegen Union war ausbaufähig. «Jeder Einzelne kann seine Sache besser machen.»
REKORDJAGD: 40 Tore hat Robert Lewandowski in dieser Saison schon geschossen. Das rechnete der FC Bayern via Twitter nach dem Elfmetertor in Berlin schnell vor. Allerdings in allen Wettbewerben. Um den legendären Bundesliga-Rekord von Gerd Müller aus der Saison 1971/72 mit eben jener Anzahl zu knacken, fehlen dem Polen nach seinem Elfmetertor gegen Union noch 14 Treffer in acht Spielen.
Schwer, aber nicht unmöglich. «Es wird nicht einfach», meinte Flick. Der Bayern-Trainer fand, Lewandowskis Mitspieler hätten ihm im ersten Spiel nach dem Bruch der Schienbeinkante in Berlin besser in Szene setzen können. «Lewy macht einen sehr guten Eindruck. Er ist topfit. Wir haben versäumt, ihn mehr einzubinden.»
VERTRÄGE: Im ärmellosen schwarzen Shirt stand Manuel Neuer vor der Werbewand und schaute beim TV-Interview ein bisschen ungläubig. Hatte sich Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge im Vertragspoker tatsächlich so optimistisch ausgedrückt, wie es die Fragestellung suggerierte. Ja, das hatte er. Die «Ehe» zwischen dem Nationaltorwart und dem FC Bayern werde Bestand haben, hatte Rummenigge vor dem Spiel gesagt.
Ganz so vorschnell wollte Neuer nach den öffentlich ausgetragenen Querelen um kolportierte Millionen-Gehaltsforderungen dann aber doch nicht ein Ja-Wort geben. «Ich denke, dass Karl-Heinz Rummenigge im Bilde ist», sagte Neuer. Aber: «Im Moment gibt es nichts zu verkünden und dabei bleibe ich.»
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(dpa)