Timo Boll war der herausragende Zelluloidkünstler bei der Europameisterschaft in St. Petersburg: Er gewann die Titel im Einzel, Doppel und mit der Mannschaft. Boll ist der erste Spieler in der 50-jährigen Tischtennis-EM-Geschichte, dem dies gelungen ist.
Die deutschen Herren sind nun die „Chinesen Europas. „Es konnte einfach nicht besser laufen. Der Schlüsselpunkt war heute die Fitness. Ich fühlte mich am Ende besser, und das war wohl mein kleiner Vorteil“, sagte Timo Boll.
Dirk Schimmelpfennig, Sportdirektor des deutschen Tischtennis-Bundes, bilanzierte: „Die Herren haben den EM-Titel und Olympia-Silber innerhalb von sieben Wochen gewonnen. Das ist für den Leistungssport sicherlich ungewöhnlich. Die Herren haben alle drei Finals erreicht und sind insgesamt sehr stark aufgetreten. Timo war bisher herausragend.“
Im Einzel-Final bezwang Boll, derzeit Weltranglistensiebter, in der Neuauflage des letztjährigen Endspiels den Weißrussen Waldimir Samsonow mit 4:2. Es war der dritte Einzel-Erfolg des Düsseldorfers nach 2002 und 2007. Im Doppel triumphierte der 27-Jährige an der Seite von Christian Süss gegen das österreichisch-niederländische Paar Werner Schlager und Trinko Keen. Bereits am Dienstag gewann Boll mit der Mannschaft den EM-Titel.