In einem dramatischen Finale gegen Weißrussland erkämpfte Dimitrij Ovtcharov gegen Witali Nechwedowitsch den entscheidenden Punkt im fünften Spiel, das deutsche Team gewann erneut den EM-Titel. Timo Boll sagte: „Wir sind hier über den Kampf Europameister geworden und nicht, weil wir spielerisch geglänzt haben. Das war eine großartige Mannschaftsleistung.“
Timo Boll legte einen Traumstart hin. In knapp 15 Minuten fegte er den Weißrussen Nechwedowitsch der Platte und gönnte seinem Kontrahenten nur zwölf Punkte. Ovtcharov hatte in der zweiten Partie keine Chance gegen Wladimir Samsonow, die Nummer fünf der Weltrangliste, und verlor 0:3. Bastian Steger gewann sein Einzel zum 2:1, ehe es erneut der überragende Samsonow war, der gegen Boll ausglich.
Im letzten Spiel bewies der erst 20-Jährige Ovtcharov ungeheure Nervenstärke und viel Raffinesse. Er nutzte seinen vierten Matchball und wurde von seinen jubelnd heranstürmenden Mitspielern vor Freude zu Boden gerissen. „Ich freue mich besonders für meine Kollegen. Sie haben sich so stark verbessert, dass ich auch mal verlieren kann“, kommentierte Timo Boll, jüngst Weltcup-Zweiter, den Erfolg eines homogen Teams über einen Einzelkönner. Bereits in Peking gewann das deutsche Team die Silbermedaille, als es erst im Finale an China scheiterte.