Manchester – Für Ilkay Gündogan läuft es bei Manchester City derzeit bestens. «Teamwork makes the dream work!» («Der Traum funktioniert dank Teamarbeit»), twitterte der deutsche Nationalspieler nach seinen beiden Toren zum 3:1 für Manchester City in der Champions League über den FC Barcelona.
Und er fügte hinzu: «Ein guter Abend für Manchester.» Nachdem er seinen Auswahl-Kollegen Marc-André ter Stegen im Barca-Tor zum zweiten Mal überlistet hatte, riss der Ex-Dortmunder die Arme in die Luft und streckte die Zunge heraus. In der britschen Presse wurde er gefeiert: «Gündogan sichert Guardiola mit einem Doppelschlag die ’süße Rache’», schrieb «The Guardian», nachdem die «Citizens» vor zwei Wochen noch mit 0:4 beim Ex-Club von Trainer Pep Guardiola untergegangen waren.
Die Katalanen waren gegen Ende einer starken ersten Hälfte durch Superstar Lionel Messi zunächst in Führung gegangen, bevor Gündogan mit seinem Ausgleich die Wende einleitete. «Das erste Tor von Gündogan hat alles geändert», befand der «Daily Telegraph». «Die Spieler haben da gemerkt, dass die schlechte Phase des Spiels vorbei ist», merkte Guardiola an.
Ein Freistoß-Tor von Kevin De Bruyne und Gündogans zweiter Treffer sicherten ManCity nach fünf Niederlagen in Serie gegen die Katalanen den ersten Sieg. «Das war sein Abend», schrieb der «Daily Telegraph» über den Deutschen, der zuvor schon in der Premier League zweimal gegen West Bromwich Albion getroffen hatte. Mehrere Boulevardblätter verpassten Gündogan jetzt – in Anspielung auf seinen Nachnamen – den Spitznamen «Gun» («Waffe»). In den sozialen Netzwerken machte wenig später die Modifikation «Top Gün» die Runde.
Die Experten von BBC Sport sehen in dem 3:1 einen Meilenstein für City-Trainer Guardiola, den «Abend, an dem Guardiola wirklich ankam.» «The Times» titelt: «Es ist Zeit, von einem Platz bei den Spitzenclubs zu träumen». Guardiola blieb zunächst zurückhaltend. «In den ersten 38 Minuten waren wir nicht in der Lage, uns mit den besten Clubs der Welt zu messen», räumte er ein. «Aber in der zweiten Hälfte war es anders.»
In Barcelona ist die Enttäuschung groß. «Wir hätten mit einer unserer Chancen alles klarmachen können», twitterte Stürmer Luis Suarez. «Aber der Ausgleich gab ihnen Selbstvertrauen und der zweite Treffer tat uns weh.» Spaniens Presse brachte die Enttäuschung der Iberer zum Ausdruck. «Barças Blackout im Etihad-Stadion», titelt «Mundo Deportivo». Laut «La Vanguardia» gab Barça «in der zweiten Halbzeit kein Lebenszeichen mehr von sich.»
Coach Luis Enrique sparte nicht mit Kritik. «Wir haben in der zweiten Halbzeit mit dem Ball zahlreiche Fehler gemacht. Fehler, die wir normalerweise nicht machen», sagte der Trainer. «Man muss nach einer Niederlage wieder aufstehen und weiter arbeiten», gab er sich nach dem Spiel kämpferisch.
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(dpa)