Krefeld – Beim Deutschland Cup ging nach drei Jahren die Ära von Eishockey-Bundestrainer Marco Sturm zu Ende.
Der erfolgreichste Coach in der Geschichte des Deutschen Eishockey-Bundes wurde von seinen Spielern emotional verabschiedet und sprach anschließend über seinen Abschied, seine neue Aufgabe, die Nachfolgersuche und seine Karrtiere-Höhepunkt Olympia.
Sturm über Tränen bei den Spielern in der Kabine:
«Warum soll das bei mir anders sein? Es tut schon weh, wenn man Tschüss sagen muss. Denn wir haben was geschaffen, wie vielleicht sonst kein anderer. Ich war nicht nur Trainer, ich war Teil der Mannschaft, und ich war Freund der Mannschaft.»
Sturm über die Tage nach seinem Abschied:
«Ich freue mich auch auf eine neue Aufgabe. Das Geschäft geht weiter. Jeder kehrt jetzt in seine Arbeit zurück. So auch ich, eben mit meiner neuen Arbeit. Aber wir werden alle Freunde bleiben. Egal, was passiert.»
Sturm über die Suche nach einem Nachfolger für ihn:
«Man braucht einfach wieder ein Gesicht. Eine Person, an der sich die Spieler orientieren können. Das ist sehr entscheidend. Es kommen jetzt auch wieder sehr viele junge Spieler nach. Man braucht einen Trainer mit guter Erfahrung, der den Weg weiter geht mit den Strukturen, die wir geschaffen haben. Und der immer wieder viel auch mit den jungen Spielern arbeitet.»
Sturm über mögliche Empfehlungen von ihm:
«Die Suche hat jetzt schon begonnen. Da muss ich mich nicht einmischen. Aber beim DEB kennen sie meine Meinung ja. Ich war gestern noch einmal in der Präsidiumssitzung und habe meine Worte gesagt. Auch über den Nachfolger.»
Sturm über den größten Moment in seiner Amtszeit als Bundestrainer:
«Die Olympia-Quali war schon sehr nah dran. Aber was für mich sehr weit davor rangiert – ich weiß gar nicht, warum – war das Olympia-Halbfinale gegen Kanada. Das waren Momente, die habe ich selber noch nie so gehabt und gefühlt. Wir waren im Halbfinale vier Mannschaften, von denen eine ohne Medaille heimfahren musste. Und wir wollten das einfach unbedingt. Auch die Art und Weise, wie wir gespielt haben. Das war einfach sensationell. Das hat mich sehr begeistert.»
Sturm über ein Bild von ihm nach dem 4:3 gegen Kanada damals auf dem alle jubeln – außer ihm:
«Ja, daran kann ich mich erinnern. Ich glaube, das war ein Schockzustand. Anders kann ich das nicht beschreiben. Damals sind später auch bei mir erstmals vor Freude Tränen geflossen. So kenne ich mich eigentlich nicht. Da sieht man einfach mal, was dieses Spiel, dieser Moment für mich – aber ich denke auch für ganz Deutschland – bedeutet hat.»
Fotocredits: Marcel Kusch
(dpa)