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Sport und Corona: Die schwierige Planung der Zukunft

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Berlin – Auf Absagen und Verschiebungen folgen große Unsicherheit und Existenzsorgen. Die Corona-Pandemie versetzt auch die Sportwelt in eine Schockstarre: Bis mindestens 31. August werden in ganz Deutschland keine Sportgroßereignisse mit Zuschauern stattfinden.

Wie es danach weitergeht ist unklar. Trotz fehlender Planungssicherheit müssen in vielen Sportarten jetzt die Weichen gestellt werden. Ein Überblick, wie das Sportjahr 2020 zu Ende gehen könnte.

FUSSBALL: Der Ball soll wieder rollen – und zwar so schnell wie möglich! Doch wann und unter welchen Bedingungen eine Fortsetzung der Saison möglich sein wird, ist in ganz Europa noch offen. Am Donnerstag hatte die DFL ein Hygienekonzept für eine mögliche Wiederaufnahme des Spielbetriebs in den Bundesligen vorgelegt – jetzt warten die Clubs auf eine Entscheidung der Politik. Wie es im DFB-Pokal weitergeht ist ebenso offen wie im Europapokal.

TENNIS: Aufgrund der Corona-Krise wird es in diesem Jahr höchstens drei Grand Slam-Turniere geben: das Rasenturnier in Wimbledon fällt aus. Die French Open in Paris mussten bereits zum zweiten Mal verschoben werden und sollen nun vom 20. September bis 4. Oktober stattfinden. Und auch die Veranstalter der US-Open denken über eine Terminverschiebung nach. Auch kleinere Turniere wurden reihenweise abgesagt. Die für November angesetzten Davis Cup-Finals sollen nach derzeitigem Stand stattfinden. Einen neuen Termin für die im April abgesagten Fed Cup-Finals gibt es hingegen noch nicht.

RADSPORT: Den Rad-Profis könnte ein anstrengender Herbst bevorstehen: Bis zum 1. August setzt die World Tour aus, danach sollen nacheinander die großen Rundfahrten – Tour de France, Giro d’Italia und Vuelta – ausgetragen sowie alle wichtigen Frühjahrsklassiker nachgeholt werden. Die dazwischenliegende Straßenrad-WM soll zudem wie geplant im September stattfinden. Startschuss für den intensivsten Herbst der Radsport-Geschichte soll die nun vom 29. August bis zum 20. September geplante Tour de France sein.

EISHOCKEY: Nach dem Abbruch der aktuellen Spielzeit vor den Playoffs will die Deutsche Eishockey Liga im September planmäßig in die neue Saison starten. Sollte der Termin zum Liga-Start nicht eingehalten werden können, gebe es noch andere Überlegungen, sagte DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke gegenüber «sport1.de». Er brachte die Stauchung und höhere Frequenz der Spieltage ins Spiel. Auch eine Verkürzung der Playoffs sei möglich. Geisterspiele soll es aus wirtschaftlichen und logistischen Gründen nicht geben.

BASKETBALL: Mit der neuen Bundesliga-Saison haben sich die Verantwortlichen bisher noch nicht beschäftigt. Im Fokus steht derzeit noch die aktuelle Spielzeit: Die Liga pausiert noch bis zum 30. April, und die Verantwortlichen haben sich klar für eine Fortsetzung ausgesprochen. Am Montag wollen die 17 Clubs und die Ligaspitze darüber entscheiden, wie es weitergeht. Schon jetzt ist klar, planmäßig kann die Spielzeit nicht fortgesetzt werden. Stattdessen könnte die Saison mit Partien ohne Zuschauer an drei oder vier Orten zu Ende gebracht werden.

FORMEL 1: Die ersten zehn Rennen der Saison mussten bereits abgesagt werden. Spekuliert wird, dass die Formel 1 Anfang Juli im österreichischen Spielberg in die Saison startet. An einem entsprechenden Kalender mit bis zu 18 Rennen wird derzeit gearbeitet. Als eines der großen Probleme gilt das Reisen mit den unterschiedlichen Schutzmaßnahmen verschiedener Länder. Es gibt daher Überlegungen, zwei Rennen an einem Ort zu fahren, um noch so viele Grand Prix wie möglich zu schaffen. Der Formel-Eigentümer Liberty Media stellte in dieser Woche zudem klar, dass sich die Formel 1 auch mit einem Szenario ohne Rennen in diesem Jahr auseinandersetze.

HANDBALL: Nach dem Abbruch der laufenden Spielzeit hofft die Handball-Bundesliga planmäßig im September in die neue Saison starten zu können. Gewissheit gibt es jedoch keine, denn Geisterspiele lohnen sich für die Clubs nicht. Anders als die Bundesliga wurde die Champions League bisher nicht abgebrochen. Das Final Four-Turnier in Köln musste allerdings bereits zum zweiten Mal verlegt werden und soll nun am 28. und 29. Dezember stattfinden.

LEICHTATHLETIK: Bereits acht Leichtathletik-Meetings der Diamond League mussten ausfallen. Der nächste planmäßige Wettkampf soll Anfang Juli in London stattfinden. Ob es dabei bleibt ist allerdings fraglich. Die Organisatoren des traditionellen Berliner Leichtathletik-Sportfestes Istaf schlossen eine Veranstaltung ohne Zuschauer aus. Die für Ende August geplanten Europameisterschaften in Paris wurden bereits abgesagt.

Fotocredits: Bernd Thissen
(dpa)

(dpa)

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