Zürich – Speerwurf-Ass Andreas Hofmann hat seine starke Saison noch veredelt und genau drei Wochen nach dem Gewinn von EM-Silber zum ersten Mal in der Diamond League triumphiert.
Der 26-Jährige siegte beim Finale im Zürcher Letzigrund überlegen mit 91,44 Metern – dafür gab es 50.000 US-Dollar (42.800 Euro) Prämie. Vor 25.000 Zuschauern setzte sich der deutsche Meister aus Mannheim vor dem EM-Dritten Magnus Kirt aus Estland (87,57 Meter) und Olympiasieger Thomas Röhler aus Jena (85,76) durch. Außerdem gab es für Hofmann als Bonus vom Leichtathletik-Weltverband IAAF eine Wildcard für die WM 2019 in Doha/Katar. Der Mainzer Julian Weber wurde mit 83,68 Metern Sechster.
«Andreas hat einen super Wurf erwischt. Nun haben wir alle etwas», meinte Europameister Röhler und gab zu: «Der EM-Fuß war heute etwas müde. Der Wettkampf war nicht perfekt, aber auch nicht schlecht.»
Weltmeister Johannes Vetter – mit 92,70 Metern immer noch der Weltjahresbeste – sagte wegen einer Verletzung ab, die ihn schon seit den deutschen Meisterschaften Ende Juli in Nürnberg plagt. Über eine 10 000-Dollar-Prämie für Platz drei durfte sich neben Röhler auch Hochspringerin Marie-Laurence Jungfleisch aus Stuttgart freuen.
Für das Highlight eines kühlen Leichtathletik-Abends bei nur 17 Grad Celsius sorgte Kugelstoß-Weltmeister Tomas Walsh: Der Neuseeländer siegte souverän mit dem Diamond-League-Rekord von 22,60 Metern. Ex-Weltmeister David Storl aus Leipzig blieb als Sechster mit 21,33 Metern deutlich unter seinen Möglichkeiten.
Gefeierter Held war Hindernissieger Conseslus Kipruto: Der 23 Jahre alte Kenianer verlor schon nach 250 der 3000 Meter einen Spikes und rannte mit einem Schuh bis zum Ende weiter. Im Ziel hatte Kipruto in 8:10,15 Minuten ganze vier Hundertstelsekunden Vorsprung auf den jahresbesten Marokkaner Soufiane El Bakkali.
Kugelstoßerin Christina Schwanitz war am Nachmittag in Brüssel Dritte geworden. Drei Wochen nach ihrem zweiten Platz bei der EM in Berlin schaffte die die 32-Jährige vom LV 90 Erzgebirge mit 19,50 Metern erneut den Sprung aufs Podium. Die Siegprämie kassierte Weltmeisterin Lijiao Gong aus China.
Die IAAF schüttet für die 32 Finalsieger von Zürich und Brüssel Preisgelder von insgesamt 3,2 Millionen Dollar (rund 2,74 Millionen Euro) aus. Die letzten 15 Gesamtsieger werden am Freitagabend im Brüsseler König-Baudouin-Stadion gekürt.
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(dpa)