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Spannender Endspurt um die Europacup-Plätze

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Düsseldorf – So spannend war der Kampf um Europa in der Fußball-Bundesliga selten. Mit Mönchengladbach, Leverkusen und Frankfurt hoffen gleich drei Teams auf den letzten noch verbliebenen Champions-League-Platz.

Die Chancen der Wolfsburger auf die Königsklasse sind nur noch theoretischer Natur. Sie sehen sich eher im Wettstreit mit Hoffenheim und Bremen um die Europa-League-Qualifikation. Für Eintracht Frankfurt könnte es nach einer berauschenden Europa-League-Saison ein bitteres Ende geben.

Borussia Mönchengladbach (4. Platz/55 Punkte/55:40 Tore): Borussia Mönchengladbach kehrt nächstes Jahr auf die europäische Bühne zurück. Die Frage ist nur, ob in der Champions League oder im schlimmsten theoretischen Fall nur in der Europa-League-Qualifikation. Für Sportdirektor Max Eberl wäre der Einzug in die Königsklasse «wie die Wiederholung eines Meistertitels». Doch selbst ein knapper Sieg im Saisonfinale gegen Titelaspirant BVB könnte Gladbach im Zweifel nicht reichen, weil Verfolger Leverkusen punktgleich ist und nur zwei Tore schlechter. Bei einer Niederlage könnten neben Leverkusen auch Frankfurt (54) und sogar bei sehr hohen Resultaten Wolfsburg (52) noch an der Borussia vorbeiziehen.

Bayer Leverkusen (5./55 Punkte/64:51 Tore): Das ärgerliche 1:1 am vergangenen Spieltag gegen den FC Schalke 04 hat die Werkself um die Pole Position im Kampf um den letzten noch freien Champions-League-Platz gebracht. Als Tabellenfünfte müssen die Leverkusener den punktgleichen Vierten aus Mönchengladbach überholen. Bei der Hertha muss also unbedingt gepunktet werden. Bei einer Niederlage wäre Dortmunder und Münchner Hilfe notwendig. «Dürfte ich wählen, würde ich lieber in Berlin als gegen den BVB spielen», sagte Bayer-Keeper Lukas Hradecky dem «Kicker» in der Hoffnung auf ein Happy End.

Eintracht Frankfurt (6./54 Punkte/59:43 Tore): Von Platz vier (Einzug in die Champions League) bis acht (Sturz aus Europa) ist für den Pokalsieger noch alles drin. Die Eintracht will nach einem furiosen Europa-League-Jahr erneut attraktive Reisen machen. «Es ist auf jeden Fall vorteilhaft, weil die Spieler sich natürlich europäisch messen wollen», sagte Sport-Vorstand Fredi Bobic der «Süddeutschen Zeitung». Der Trend spricht gegen die Eintracht, die zuletzt in fünf Ligapartien sieglos blieb und nach dem dramatischen Aus gegen Chelsea auch emotional ausgezehrt wirkt. Für eine Garantie auf ein weiteres Jahr Europa muss beim FC Bayern ein Punkt geholt werden.

VfL Wolfsburg (7./52 Punkte/54:49 Tore): Mit einem Sieg haben die Niedersachsen auf jeden Fall die Europa-League-Qualifikation erreicht. Sollte Eintracht Frankfurt beim FC Bayern München verlieren, könnten die Niedersachsen noch direkt in die Europa League einziehen. Die Königsklasse ist dagegen nur noch theoretisch möglich. «Wir haben es in der eigenen Hand. Es wäre toll, wenn wir uns für dieses Jahr belohnen könnten», sagte der am Saisonende scheidende Trainer Bruno Labbadia. «Wir müssen in diesem Spiel die Nerven, die Ruhe und die nötige Geduld haben.»

TSG Hoffenheim (8./51 Punkte/68:48 Tore): Selbst gewinnen und auf Fehler der Konkurrenz hoffen: Mehr kann das Team von Trainer Julian Nagelsmann in dessen letztem Spiel vor dem Abschied zu RB Leipzig nicht mehr machen. Mit gerade einmal einem Punkt aus den vergangenen drei Spielen haben die Kraichgauer eine bessere Ausgangsposition verspielt. Die starke Offensive um Andrej Kramaric ist am Samstag in Mainz gefordert, nur ein Sieg hilft wirklich weiter. Dann ist aber sogar noch Platz sechs und das direkte Europa-League-Ticket drin. Bei einem Remis und einer Wolfsburger Niederlage, könnte es zur EL-Qualirunde reichen, wenn Bremen nicht gewinnt.

Werder Bremen (9./50 Punkte/56:48 Tore): Trotz der geringsten Chancen auf Platz sieben, ist der Glaube an die Europa-League-Qualifikation bei Werder Bremen groß. «Ich habe im Gefühl, dass wir es verdient hätten. Deswegen glaube ich auch an unsere Chance», sagte Trainer Florian Kohfeldt. Mit RB Leipzig wartet allerdings ein harter Brocken auf die Hanseaten. Dazu droht in Kapitän Max Kruse erneut der torgefährlichste Bremer auszufallen. Dazu stören die Diskussionen um die Kruse-Zukunft die Konzentration.

Fotocredits: Marius Becker
(dpa)

(dpa)

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