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Sorgenkind bei Sauber: Wehrleins Körper streikt weiter

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Hinwil – Seinem Körper kann Pascal Wehrlein im knallharten Formel-1-Verdrängungswettbewerb weiter nicht vertrauen. Der Worndorfer muss auf sein Debüt für Sauber auch beim zweiten Saisonrennen am Sonntag in Shanghai verzichten.

Für den 22-Jährigen wird wie beim Auftakt in Australien Ferrari-Zögling Antonio Giovinazzi den C36 über den chinesischen Asphalt lenken. Seinen Fitnessrückstand nach einer folgenschweren Nackenverletzung hofft Wehrlein spätestens zum Rennen in Russland Ende April aufgeholt zu haben.

«Das Wichtigste ist für mich, dass ich sehr hart und intensiv trainieren kann, um meine Leistung so schnell wie möglich hundertprozentig abrufen zu können. So bin ich dann gut vorbereitet für meinen ersten vollumfänglichen Grand-Prix-Einsatz für das Sauber F1 Team», sagte Wehrlein. «Ich hoffe, dass dies bereits in Bahrain der Fall sein wird. Spätestens für den Großen Preis von Russland sollte ich aber wieder in bester körperlicher Verfassung sein.»

Wehrlein leidet noch immer unter den Nachwehen seines Unfalls beim «Race of Champions» Ende Januar. Der DTM-Champion von 2015 war bei dem Spaßrennen in Miami mit seinem Auto gegen die Streckenbegrenzung gekracht und musste anschließend auf Anraten der Ärzte wochenlang sein Training einschränken, um den lädierten Rücken zu schonen. Vor allem der beeinträchtige Nacken verhinderte auch einen Start von Wehrlein bei den ersten Testfahrten in Barcelona Ende Februar.

Nach diesem schmerzhaften Rückschlag unmittelbar vor seiner zweiten Formel-1-Saison schien Wehrlein gesundheitlich noch einmal rechtzeitig die Kurve zu kriegen. Die Ärzte erteilten dem früheren Manor-Mann Grünes Licht für die Abschlusstests und auch für den Start in Australien. Doch nach den ersten Trainingsrunden in Melbourne musste Wehrlein aufgeben.

Eine optimale Vorbereitung ist unerlässlich. Nach der Regelreform rasen die neuen Autos schneller durch die Kurven. Die höheren Fliehkräfte erfordern von den Piloten eine starke Nackenmuskulatur. Da die Formel 1 nach dem Bahrain-Rennen erst noch zwei Tage in dem Wüstenstaat testet, erscheint Wehrleins Comeback für Sotschi wahrscheinlicher.

«Ich fühle mit Pascal, da er so viel Pech hatte. Ich bin von seiner Reife beeindruckt, mit der er Sauber darüber informierte, dass er in Melbourne nicht auf dem erforderlichen Leistungsniveau sein könne. Das erforderte Mut und Uneigennützigkeit», hatte Mercedes-Teamchef Toto Wolff in der China-Vorschau seines Teams erklärt. «Ich weiß, dass ihm dies viel Ansehen innerhalb des Teams eingebracht hat.»

Für Mercedes-Zögling Wehrlein, der vor dieser Saison als noch nicht reif genug für das zweite Stammcockpit der Silberpfeile bewertet wurde, dürften diese Worte ein schwacher Trost sein. Sein Fehlen bringt ihn im internen Wettbewerb mit Stallrivale Marcus Ericsson und Ferrari-Schützling Giovinazzi, der nach einer fehlerlosen Vorstellung in Melbourne auf Rang zwölf raste, immer weiter ins Hintertreffen.

Pikant an der Fahrerkonstellation ist, dass Sauber von der Scuderia seine Motoren bezieht und daher an einem guten Verhältnis zu den Italienern interessiert sein muss. Eine Beförderung Giovinazzis zum Stammpiloten anstelle von Wehrlein erscheint daher keineswegs ausgeschlossen, auch wenn Wolff fest zu seinem Mercedes-Junior hält. Wehrlein muss aber schleunigst zurückkehren, will er nicht ins Formel-1-Abseits geraten.

Fotocredits: Hasan Bratic
(dpa)

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