Suzuka – Aus Sorge vor den drohenden Auswirkungen des Taifuns Hagibis findet die Formel-1-Qualifikation zum Grand Prix von Japan erst am Rennsonntag statt.
Alle für den Samstag auf dem Suzuka International Racing Course geplanten Aktivitäten seien abgesagt worden, gaben die Veranstalter am Freitagmorgen bekannt.
«Der Motorsport-Weltverband FIA und die Formel 1 unterstützen die Entscheidung im Interesse der Sicherheit für die Zuschauer, Wettbewerber und jeden sonst auf dem Suzuka Circuit», hieß es in der Mitteilung.
Das bedeutet, dass Ferrari-Star Sebastian Vettel und die anderen Rennfahrer nur die zwei Trainingseinheiten am Freitag haben, um ihre Wagen auf das 17. Saisonrennen abzustimmen. Das dritte Freie Training entfällt ersatzlos.
Die Qualifikation findet nun am Sonntag um 10.00 Uhr Ortszeit statt, wenn sich die Wetterlage bis dahin beruhigt haben sollte. Das Rennen soll wie geplant um 14.10 Uhr (7.10 Uhr deutscher Zeit) starten. «Das erhöht ein bisschen den Druck auf den Freitag, weil man da so viel wie möglich erledigen muss», hatte Racing-Point-Pilot Sergio Perez zu einer möglichen Verlegung der Startplatzjagd gesagt, noch bevor diese beschlossen war.
In Suzuka waren bereits 2004 und 2010 die Qualifikationen verschoben worden. 2004 hatte Taifun Ma on den üblichen Ablauf durcheinandergebracht, sechs Jahre später verhinderte sintflutartiger Regen das normale Prozedere. Letztmals war in der Formel 1 beim USA-Rennen im texanischen Austin 2015 die Startplatzjagd wegen Unwetters auf den Rennsonntag verschoben worden.
In Japan könnte Wirbelsturm Hagibis am Wochenende mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 270 Kilometern pro Stunde nahe seinem Zentrum auf Land treffen – und zwar in der Region Kinki im Westen des Landes, wo auch die Großstadt Osaka liegt. Suzuka in der Präfektur Mie befindet sich rund 100 Kilometer Fluglinie entfernt östlich.
Nach Einschätzung der nationalen Wetterbehörde wird der Taifun dann wahrscheinlich auch Kurs auf die Region Kanto nehmen, in der die Metropolen Tokio und Yokohama liegen. Er dürfte starke Sturmböen sowie Regenfälle mit sich bringen und könnte auch Überschwemmungen auslösen.
Fotocredits: Toru Takahashi
(dpa)