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Skispringer Freitag verfehlt nächsten Sieg um 0,1 Punkte

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Engelberg – Richard Freitag küsste seine geballte Faust und jubelte, doch am Ende fehlte im Schneegestöber von Engelberg die Winzigkeit von 0,1 Punkten zum Erfolg.

Der in Bestform auftretende Skispringer hat den nächsten Sieg zwar verpasst, seine derzeitige Ausnahmeform aber erneut unter Beweis gestellt. «Er ist cool, und er ist sehr, sehr strukturiert. Er hat sich mal wieder selbst belohnt», lobte Bundestrainer Werner Schuster seinen derzeit besten Athleten. Freitag stand zum vierten Mal in Serie auf dem Podest und baute seine Gesamtführung aus. Sieger Anders Fannemel aus Norwegen lag umgerechnet weniger als 20 Zentimeter vor dem Sachsen.

«Es geht einfach sehr eng zu, von dem her genieße ich den Podestplatz einfach bei schönstem Winterwetter», sagte Freitag in dem eingeschneiten Örtchen am Fuße des Titlis-Bergs. Hinter dem Mann in Gelb stand wie zuletzt eine starke Mannschaft. Andreas Wellinger als Sechster, Karl Geiger als Elfter sowie Markus Eisenbichler auf Rang zwölf komplettierten zwei Wochen vor Beginn der Vierschanzentournee in Oberstdorf (30. Dezember) ein ordentliches  Teamergebnis. Dritter wurde der polnische Olympiasieger Kamil Stoch vor Daniel Andre Tande aus Norwegen.

Im Weltcup führt weiter Freitag vor Wellinger. Schon vor dem zweiten Wettkampf in Engelberg steht fest, dass ein deutscher Skispringer in Gelb zur Tournee reisen wird. «Der Gesamtstand ist super, den schaue ich mir gerne an», sagte Schuster im ZDF.

Nach zuletzt schwierigen Verhältnissen in Titisee-Neustadt und nun bei stärker werdendem Schneefall in  Engelberg scheint Freitag derzeit der Stabilste zu sein. Der 26-Jährige trotzt aktuell allen Verhältnissen. «Es ist einfach ein gewisses Grundniveau da, da macht’s einfach Spaß zu performen», sagte Freitag. Über den so knapp verpassten Sieg wollte er sich gar nicht groß ärgern.

Zumal sein stärkster Herausforderer derzeit aus dem eigenen Team kommt. Mixed-Weltmeister Wellinger kämpfte sich nach verpatztem ersten  Durchgang von Rang 21 noch auf den sechsten Platz vor. «Es geht gar nicht einfach zu springen hier. Mein zweiter Versuch war aber deutlich besser», kommentierte der Bayer, der in dieser Saison auch schon einen Wettbewerb gewonnen hat. Über Freitag sagte er: «Er hat’s im Moment einfach drauf.»

Zwei Wochen bleiben den Springern noch bis zum ersten großen Saisonhöhepunkt auf den vier Schanzen in Deutschland und Österreich. «Diese Schanze ist nicht unbedingt repräsentativ. Da sollte man eher auf den Saisonverlauf des ersten Viertels schauen. Und da haben wir zwei Leute ganz gut in Position gebracht», sagte Schuster. Der bis dato letzte Tournee-Sieg der Deutschen ist 16 Jahre her, Sven Hannawald gewann damals mit vier Einzel-Siegen. Das Gelbe Trikot zum Auftakt trug er aber nicht.

Fotocredits: Alexandra Wey
(dpa)

(dpa)

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