Aspen – Just zum Ende der Saison wird Felix Neureuther immer stärker. Mit einem zweiten Platz beim Riesenslalom von Aspen unterstrich der deutsche Ski-Routinier seine Spät-Form und erreichte den dritten Podestplatz in vier Rennen – inklusive des Bronze-Erfolgs bei der WM.
«Ein zweiter Platz ist top heute», sagte Neureuther knapp eine Woche vor seinem 33. Geburtstag in der ARD. Bei Sonnenschein, warmen Temperaturen und schwierigen Schneeverhältnissen war nur ein einmal mehr entfesselt fahrender Marcel Hirscher aus Österreich schneller als Neureuther (+0,53 Sekunden) und verdrängte den nach Lauf eins führenden Partenkirchner noch von der Spitze.
Hinter dem drittplatzierten Franzosen Mathieu Faivre (+1,19) kam Stefan Luitz auf Rang vier, ihm fehlten 0,13 Sekunden zum Treppchen. «Von uns aus könnte jetzt die Saison beginnen», scherzte Neureuther nach seinem 45. Podestplatz und dem fünften in dieser Weltcup-Saison.
«Dass der Marcel schwer zu schlagen ist, das war von vornherein klar», betonte Neureuther. Er war mit dem Minimal-Vorsprung von einer Hundertstelsekunde auf den österreichischen Weltmeister und sechsmaligen Weltcup-Gesamtsieger in die Entscheidung gegangen.
Dem verpassten ersten Sieg in diesem Winter – es wäre zugleich der 13. Weltcup-Sieg insgesamt gewesen – trauerte der erfolgreichste Rennfahrer des Deutschen Skiverbands nicht nach. «Der Lauf war brutal anstrengend. Ich habe die Saison mit einem Podium im Riesenslalom begonnen, jetzt gab es wieder eines. Ich kann sehr zufrieden sein.»
Während Neureuther am folgenden Tag im Slalom noch ein letztes Mal antritt, ist die Weltcup-Saison von Luitz vorbei. Auch er war happy mit der Leistung, vor allem einem guten zweiten Durchgang. «Das Podium habe ich im ersten Durchgang verschenkt.»
Mal wieder keine Geschenke an die Rivalen machte Hirscher, dessen sechster Erfolg in Serie im Gesamtweltcup schon vor dem Flug in die Rocky Mountains festgestanden hatte. Mit seinem kraftvollen Stil bezwang er den durch tiefe Furchen schwer zu befahrenden Hang und nahm etwa Neureuther im Finale mehr als acht Zehntelsekunden ab.
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(dpa)