Rio de Janeiro – Die deutschen Dressurreiterinnen Isabell Werth und Kristina Bröring-Sprehe haben bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro zwei Einzel-Medaillen geholt.
Hinter der überragenden Olympiasiegerin Charlotte Dujardin auf Valegro sicherte sich Werth in der Kür mit der Stute Weihegold Silber, Bronze ging an Bröring-Sprehe auf Desperados. Sechste wurde Dorothee Schneider mit Showtime.
Drei Tage zuvor hatte das deutsche Damen-Trio gemeinsam mit Sönke Rothenberger auf Cosmo Mannschafts-Gold gewonnen. Die Britin Durjardin wiederholte mit ihrem 14 Jahre alten Wallach ihren Erfolg von London 2012. Die Deutsche Reiterliche Vereinigung sammelte damit in den bisherigen vier von sechs Reit-Entscheidungen in Deodoro in der Vielseitigkeit und der Dressur bereits zweimal Gold, zweimal Silber und einmal Bronze.
Für Isabell Werth ist es die zehnte olympische Medaille. Bereits seit dem Team-Gold am Freitag ist die 47-Jährige aus Rheinberg die erfolgreichste Reiterin in der Geschichte des olympischen Pferdesports.
Der erneute Erfolg ist besonders erstaunlich, weil Weihegold nicht ihre erste Wahl für Rio war. Ihre Favoritin Bella Rose fiel ebenso aus wie Don Johnson. Deshalb nahm Werth die elfjährige Stute aus Oldenburger Zucht mit nach Rio. Weihegold wurde zuvor vor allem von der bei Werth angestellten Beatrice Buchwald geritten.
Für Kristina Bröring-Sprehe ist Bronze einer ihrer bisher größten Einzelerfolge. Die 29 Jahre alte Weltranglistenerste aus dem niedersächsischen Dinklage ist seit mehreren Jahren fester Bestandteil der deutschen Dressur-Nationalmannschaft und gewann mit ihr vor zwei Jahren Gold bei der Weltmeisterschaft. In der WM-Einzelwertung sicherte sich Bröring-Sprehe zudem Bronze.
Nach mehreren Medaillen bei U18- und U21-Europameisterschaften schaffte die Reiterin ihren Durchbruch bei den Erwachsenen mit Desperados. Der 15 Jahre alte Hengst trug sie vor einem Jahr in Aachen zu zwei Silbermedaillen in der EM-Einzelwertung. Der Hannoveraner wird auf dem Gestüt der Familie Sprehe auch in der Zucht eingesetzt.
Fotocredits: Friso Gentsch,Jim Hollander
(dpa)