Flachau – Einen Monat vor den Olympischen Winterspielen hat Mikaela Shiffrin auch den Flutlicht-Slalom von Flachau gewonnen – und ist im Jahr 2018 weiterhin unbesiegt.
Die Skirennfahrerin aus den USA musste sich in Österreich zwar erstmals in diesem Winter vor dem Finale mit dem zweiten Platz zufrieden geben, war am Ende aber dennoch fast eine Sekunden schneller als Bernadette Schild aus Österreich. «Ich wusste, dass ich alles geben musste und nichts zu verlieren hatte. Bernadette war großartig», sagte die dreimalige Weltmeisterin, die auf die Speed-Rennen in Bad Kleinkirchheim am Wochenende verzichtet.
Auch Viktoria Rebensburg wird wohl auf Abfahrt und Super-G verzichten und eine Grippe auskurieren, wie Bundestrainer Jürgen Graller ankündigte. Für Shiffrin war es der fünfte Sieg im fünften Rennen des Jahres. Rang drei ging an die Gewinnerin des vergangenen Jahres, Frida Hansdotter aus Schweden. Christina Geiger wurde 14., Marina Wallner belegte vor 15 000 Zuschauern Rang 15.
Mit dem 30. Slalom-Sieg kam Shiffrin in der ewigen Bestenliste der Österreicherin Marlies Raich (ehemals Schild/35) und Vreni Schneider (34) aus der Schweiz wieder ein Stück näher. Shiffrin schloss zudem in einem inoffiziellen Youngster-Ranking zu Annemarie Poser-Pröll auf. Die Österreicherin hatte ebenfalls 41 Siege im Weltcup vor ihrem 23. Geburtstag erreicht und lange den Rekord inne. Bis zum 13. März hat Shiffrin nun Zeit, den Rekord auszubauen – ihren Status als absolute Gold-Favoritin für den Slalom in Pyeongchang festigte sie vor einigen tausend Zuschauern obendrein.
Von diesen Zahlen sind die deutschen Skirennfahrerinnen weit entfernt. «Ich weiß einfach, dass ich mehr kann. Deswegen erwarte ich auch mehr», sagte Geiger. Marina Wallner verbesserte sich nach einem schwachen ersten Lauf im Finale noch von Rang 23 auf Platz 15, war aber damit auch nicht zufrieden. «Der Zweite war zwar besser, aber auch nicht das, was ich kann. Ich hoffe, dass ich nach ein bisschen Pause wieder zu meiner alten Form zurück finde», sagte sie.
Große Enttäuschungen erlebten Lena Dürr und Maren Wiesler, die beide schon im ersten Lauf ausschieden. Während Dürr nach zwei schwachen Rennen mit den Plätzen 29 und 13 eine Wiedergutmachung verpasste und auf Formsuche ist, hat der Patzer für Wiesler größere Konsequenzen. Ihr gelang auch im zehnten Saisonrennen kein für die Olympia-Norm relevanter Platz, ihre Chancen auf eine Teilnahme an den Spielen sind nur noch minimal. Um noch nach Pyeongchang fliegen zu dürfen, müsste die 24-Jährige Ende Januar in Lenzerheide mindestens Achte werden.
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(dpa)