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Sektdusche für Confed-Cup-Triumphator Löw

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St. Petersburg – Joshua Kimmich trug den goldenen Siegerpokal in den Sonderflieger. Auf der Gangway präsentierte Timo Werner seinen Goldene Schuh als bester Torjäger.

Nach einer kurze Partynacht im Teamhotel von St. Petersburg haben die deutschen Confed-Cup-Sieger müde aber glücklich die Heimreise angetreten. Nach rund drei Stunden Flug wurde die Fußball-Nationalmannschaft am Montagmittag in Frankfurt erwartet. Dann lautete es für Joachim Löw und seine titelgekrönte Boygroup nach exakt vier Wochen aufregender Turnierzeit nur noch: Ab in die Sommerferien.

«Das hat schon eine ganz hohe Bedeutung. Man hat nicht so oft die Möglichkeit, einen internationalen Titel zu gewinnen. Mit dieser jungen, zusammengewürfelten Mannschaft hat man gesehen, was in uns steckt, was wir für ein Potenzial haben», sagte der im russischen Fußball-Sommer zum Anführer gereifte Bayern-Profi Kimmich.

Nach dem hart erkämpften 1:0 gegen die aggressiven Chilenen zum krönenden Abschluss des perfekt absolvierten WM-Testlaufs folgte eine kurze Jubelnacht in St. Petersburg. «Im Hotel stoßen wir an. Die Spieler haben frei! Joshua geht sicher vorneweg», hatte Teammanager Oliver Bierhoff das Programm beschrieben.

Löw hatte da schon den ersten Party-Bagatellschaden in Form eines nassen Hemdes hinter sich. Angeführt von Emre Can und Kimmich stürmte ein Großteil der Mannschaft in die offizielle FIFA-Pressekonferenz und bespritzte den Bundestrainer auf dem Podium mit Sekt und Bier. «Die Nummer 1, die Nummer 1, die Nummer 1 der Welt sind wir», skandierten die Akteure, die noch ihre Spielkleidung trugen.

Löw, der zusammen mit dem zum «Man of the Match» gewählten Torwart Marc-André ter Stegen gerade die Fragen der internationalen Medien beantwortete, reagierte mit einem Lächeln. Die Spritzer auf seinem blauen Hemd und den Haaren nahm der 57-Jährige hin. «Natürlich bin ich megastolz auf diese Mannschaft», erklärte Löw danach und beschrieb den Erfolg mit seinem Perspektivkader gegen den Südamerika-Meister als «ein magisches Spiel».

Für Löw ist die anfangs kritisierte Confed-Cup-Rechnung genau aufgegangen. «Die oberste Priorität hatte, Spieler weiterzuentwickeln. Alle Spieler, die jetzt dabei waren, haben eine bessere Position als vor dem Confed Cup», sagte Löw. Im Handgepäck nach Frankfurt befanden sich neben dem Siegerpokal auch der Goldene Ball für Julian Draxler als bester Turnierspieler und der Goldene Schuh für Timo Werner als bester Torschütze.

«Deutschland ist immer noch die beste Mannschaft der Welt im Moment nach dem Weltmeistertitel 2014 und diesem Cup. Dass es gerade diese Jungen geschafft haben, diesen Titel zu gewinnen, ist etwas Historisches und Einmaliges in der deutschen Geschichte», konstatierte der Bundestrainer.

Löw hat aber schon erkannt, dass seine Aufgabe nach einer vom Titel gekrönten Saison ohne Niederlage nun ist, die Euphorie für die WM im kommenden Jahr in Grenzen zu halten: «Deutschland gehört doch immer zu den Favoriten, ganz egal, zu welchen Turnieren wir gehen. Der Confed-Cup-Sieg und die U21-EM sind ja keine Garantien, um Weltmeister zu werden. Bei einer WM muss alles passen, man muss fast Unmenschliches leisten. Wir wissen damit umzugehen, als Favorit oder Mitfavorit zu einem Turnier zu fahren», sagte der Bundestrainer.

Nach dem Sommerurlaub geht es in der WM-Qualifikation weiter, dann wahrscheinlich wieder mit einem Großteil des geschonten Stammpersonals. Mit zwei Siegen in Tschechien und gegen Norwegen kann Anfang September theoretisch sogar schon das WM-Ticket gebucht werden.

DFB-Präsident Reinhard Grindel stand kurz vor Mitternacht Ortszeit entspannt in der Interview-Zone und erinnerte an das große Ziel im Sommer 2018 – für das aber auch eine Schwarze Serie beendet werden muss. Noch nie konnte ein amtierender Confed-Cup-Sieger auch Weltmeister werden. «Jetzt geht es vor allem darum, alle Abergläubischen zu widerlegen, denn wir wollen, das ist immer unser Ziel gewesen, so toll dieser Confed Cup ist, Weltmeister wieder werden und das ist die Zielrichtung», sagte Grindel.

Fotocredits: Martin Meissner,Christian Charisius,Ivan Sekretarev,Marius Becker,Christian Charisius
(dpa)

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