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Schwierige Saison für ALBA: Berlin und seine Baustellen

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München – Nach dem 58:97-Debakel bei Bayern München hat ALBA Berlin den schlechtesten Saisonstart seit Jahren in der Basketball Bundesliga hingelegt. Für die Berliner war es schon die dritte Pleite im fünften Ligaspiel.

«So eine Niederlage ist natürlich sehr schmerzhaft», sagt Manager Marco Baldi. Dreimal in Serie verlor ALBA in der Liga zuletzt 2012. Es gibt Gründe für die Misere:

– Der ETAT: Bamberg und Bayern konnten ihre Budgets in den vergangenen Jahren mächtig steigern, der Berliner stagnierte weitestgehend. Mittlerweile ist das Budget der Bayern fast doppelt so hoch. In der jüngsten Vergangenheit wurde das mit einer guten Personalpolitik noch halbwegs kompensiert. Doch Leistungsträger wie Reggie Redding, Alex Renfroe oder Jamel McLean konnten nicht gehalten werden. So musste immer wieder ein neues Team aufgebaut werden. Nicht alle Abgänge wurden adäquat ersetzt.

– Die fehlende VORBEREITUNG entpuppt sich immer mehr als Bumerang. Denn eigentlich hätte sich das neuformierte Team in Ruhe einspielen müssen. Diese Zeit gab es aber nicht – und die fehlt jetzt. «Wir wussten von Anfang an, dass es schwierig werden wird», sagt Baldi. Aber so schwierig? Immer wieder kommt es zu einfachen Ballverlusten und Missverständnissen. «Da weiß oft der eine nicht, was der andere tut», urteilt Baldi.

– Der neue TRAINER: Das Team konnte die Spielphilosophie des neuen Trainers Ahmet Caki bisher noch nicht verinnerlichen. Wurde unter Vorgänger Sasa Obradovic noch sehr hart und intensiv verteidigt, baut Caki eher auf eine starke Offensive. «Wir müssen weiter an unseren Schwächen arbeiten und als Team zusammenhalten», sagt der Türke. «Das Problem ist aber sicherlich nicht in zwei oder drei Wochen vorbei», glaubt Baldi. Gebetsmühlenartig wird betont, dass das Team noch Zeit braucht. Die hat es aber eigentlich nicht.

– Es fehlen FÜHRUNGSSPIELER: Keiner stemmte sich in München gegen das drohende Debakel, noch keiner im Team war in der Lage, Verantwortung zu übernehmen. «Unser Problem ist, dass wir als Team noch kein Rückgrat haben», erklärt Baldi. Die Spieler scheinen momentan überfordert und zu sehr mit sich selbst beschäftigt zu sein. Manager Baldi setzt deshalb auf den Teamspirit: «Wir kommen nur als Kollektiv aus dieser Situation wieder heraus.» Aber das Team macht derzeit noch kaum Fortschritte.

– ALBA zeigt defensive SCHWÄCHEN: Es gibt große Probleme beim Abwehrverhalten und unter den Körben. Weniger Rebounds holt kein Team in der Bundesliga, ALBA erlaubt den Gegnern im Schnitt eine der höchsten Trefferquoten. «Wir müssen aber ganz schnell dahinkommen, dass wir auch mal mit der Defensive Spiele gewinnen», fordert deshalb Nationalspieler Niels Giffey. Sonst wird ALBA weiter den eigenen Ansprüchen hinterherlaufen.

Fotocredits: Annegret Hilse
(dpa)

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