Rio de Janeiro – Ein echtes Happy End wurde es für Dutee Chand in Rio de Janeiro nicht. Erstmals seit 36 Jahren ging mit ihr eine indische Athletin beim olympischen 100-Meter-Sprint der Frauen an den Start.
Am Ende verpasste Chand als 50. des Vorlaufs das Halbfinale klar. Alleine ihre Teilnahme stand lange in Frage.
Die Tochter einer mittellosen Weberfamilie in Ostindien arbeitete sich fast völlig ohne Förderung zu einer der besten Athletinnen des Landes empor. Doch nachdem die heute 20-Jährige vor zwei Jahren Gold bei den asiatischen Jugendmeisterschaften über 200 Meter gewonnen hatte, wurde bei ihr der sogenannte weibliche Hyperandrogenismus festgestellt.
Die umstrittene Diagnose besagte, dass sie zu hohe Werte bestimmter männlicher Hormone im Blut hatte und deshalb laut Leichtathletik-Weltverband IAAF nicht an Frauenwettkämpfen teilnehmen durfte. Chand klagte gegen diese Entscheidung vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS. Dieser legte im Juli 2015 die Regelungen zum Hyperandrogenismus für zunächst zwei Jahre auf Eis und die Inderin durfte in Rio doch starten.
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(dpa)