Merzig – Vor dem Mannschaftsbus seines belgischen Quick-Step-Teams in Merzig gab sich Maximilian Schachmann schon wieder zuversichtlich.
«Jetzt verliere ich leider das Trikot, aber es ist ja noch nicht vorbei. Morgen ist ja auch noch eine Etappe und ich versuche, es wieder zurück zu holen», sagte der 24 Jahre alte Radprofi nach der dritten Etappe der Deutschland Tour und dem Verlust der Gesamtführung.
Ein Sturz zweier vor ihm positionierten Fahrer im Finale der dritten Etappe der Deutschland Tour kostete Schachmann womöglich eine bessere Platzierung – und somit auch das Rote Trikot des Klassements-Ersten. «Ich musste deswegen etwas rausnehmen. Es lief heute nicht optimal am Ende», bekannte Schachmann. Nach den 177 Kilometern von Trier nach Merzig musste sich der diesjährige Giro-Etappensieger letztlich mit Rang sieben zufrieden geben.
Den Tagessieg und zugleich das Leadertrikot sicherte sich im Saarland Matej Mohoric vom Bahrain-Merida-Team. Kurz vor dem Zielstrich konnte der 23-jährige Slowene noch am Kölner Nils Politt vorbeisprinten, der nach Platz vier am Vortag diesmal Zweiter wurde. «Ich habe echt an den Sieg geglaubt. Dann schaue ich durch den Lenker und sehe, wie Mohoric an mir vorbeizieht. Er war heute einfach schneller», sagte Politt.
Die Schlussetappe über 207,5 Kilometer vom südhessischen Lorsch in die baden-württembergische Landeshauptstadt Stuttgart verspricht somit Spannung. Mit sechs Sekunden Rückstand auf Mohoric geht Schachmann auf den letzten Tagesabschnitt, vier weitere hat Politt gut zu machen. «Wir werden uns eine Taktik für morgen zurechtlegen und sicher nichts unversucht lassen», sagte der Katusha-Alpecin-Profi. «Wir haben genügend Power, das Trikot morgen zu verteidigen», meinte indes Tagessieger Mohoric.
Dem zweiten Platz konnte Politt dennoch etwas Positives abgewinnen. «Nach den harten Monaten zeigen wir als Team, dass wir wieder angekommen sind, nachdem wir lange im Loch hingen», sagte der Klassikerspezialist, dessen Teamkollege Marcel Kittel das Rennen bereits nach der ersten Etappe verlassen hatte und damit seine verkorkste Saison fortsetzte. «Ich denke, wir sind wieder auf einem guten Weg», erklärte Politt optimistisch.
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(dpa)