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Savchenko zu Özil: «Ich kann ihn verstehen»

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Chicago – Eiskunstlauf-Olympiasiegerin Aljona Savchenko zeigt Verständnis für den Fußballprofi Mesut Özil und seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft.

«Ich kann es verstehen und nachvollziehen», sagte die gebürtige Ukrainerin der Deutschen Presse-Agentur. «Jeder entscheidet, was besser für einen ist. Wenn er sich unglücklich fühlt, ist es die richtige Entscheidung.»

Die heute 34-Jährige gewann sechs WM-Titel im Paarlauf für Deutschland und holte im Februar mit ihrem aus Frankreich stammenden und ebenfalls eingebürgerten Partner Bruno Massot Olympia-Gold in Pyeongchang. Aktuell arbeitet sie in Chicago als Trainerin. Nach dem Olympiasieg hatte das Paar eine Wettkampfpause verkündet.

Auch die seit 2003 in Deutschland lebende Savchenko fühlte sich trotz der angenommenen Staatsbürgerschaft und der großen Erfolge ihrer Wahlheimat nicht immer akzeptiert und respektiert. «Als ich mit meinem damaligen Partner Robin Szolkowy erstmals Weltmeister geworden war, sagte ein Junge zu mir: ‚Du bist Ausländerin’», berichtete Savchenko. Das sei unfair und nicht schön gewesen.

«Wenn man für ein Land das Beste gibt, muss akzeptiert werden, wie man ist und woher man kommt», erklärte sie. «Ich würde mich vielleicht besser fühlen, wenn das mehr anerkannt wird. Ich lasse mich aber nicht traurig dadurch machen. Ich liebe Deutschland.»

Mesut Özil war wegen Fotos mit dem umstrittenen türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in die Kritik geraten. In seiner dreiteiliger Erklärung hatte er vor einer Woche Rassismus-Vorwürfe gegen den Deutschen Fußball-Bund und dessen Präsidenten Reinhard Grindel erhoben und eine Debatte über Integration ausgelöst.

Fotocredits: Matthias Balk
(dpa)

(dpa)

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