München – Karl-Heinz Rummenigge hat Niko Kovac für seinen öffentlich bekundeten Optimismus in der heißen Personalie Leroy Sané gerügt.
Nachdem sich der Trainer mit Blick auf einen möglichen Wechsel des Fußball-Nationalspielers zuversichtlich gezeigt hatte, forderte Vorstandschef Rummenigge Zurückhaltung mit öffentlichen Einschätzungen.
«Mir hat die Aussage nicht gefallen. Da mache ich keinen Hehl draus. Wir haben mit Manchester City ein sehr gutes Verhältnis, unser ehemaliger Trainer Pep Guardiola ist da Trainer», sagte der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern München im ZDF. «Ich möchte daran erinnern, der Spieler ist noch bei Manchester City unter Vertrag.» Der Kontrakt des 23-Jährigen läuft noch bis Ende Juni 2021.
Mit Blick auf Sanés Vertrag würden «weder optimistische noch pessimistische Aussagen helfen», ermahnte Rummenigge. «Wir müssen unseren Job machen. Der Trainer muss seinen Job machen. Wenn wir alle unseren Job gut machen, dann werden wir in diesem Jahr auch eine erfolgreiche Saison haben», sagte der Vorstandschef kurz vor dem Anpfiff des Bayern-Spiels beim Audi Cup gegen Fenerbahçe Istanbul.
Kovac hatte im Vorfeld des Vorbereitungsturniers gesagt, dass er an einen Deal mit Sané und ManCity glaube. «Ich bin sehr zuversichtlich, davon gehe ich aus, dass wir ihn bekommen können», sagte er am Sonntag dem ZDF.
Auf die Frage, wie Kovac zu der Einschätzung komme, erklärte sein Chef: «Das weiß ich nicht. Ich habe immer in den letzten Wochen gesagt, ich gebe keine Wasserstandsmeldung ab. Das werde ich heute auch nicht tun», sagte Rummenigge. «Wir arbeiten an Transfers, und was am Ende da heraus kommt, werden wir abwarten müssen.» Alle müssten Geduld haben, sagte der Vorstandschef.
Rummenigge hielt sich auch bei Einschätzungen zu möglichen neuen Spielern zurück. «Wir arbeiten nach bestem Wissen und Gewissen und mit Volldampf auf dem Transfermarkt», sagte er. «Es nützt nichts, irgendwelche Wasserstandsmeldungen abzugeben.»
Der Transfermarkt sei nicht nur teuer, sondern auch schwierig geworden, erklärte Rummenigge. Transfers jenseits der 100 Millionen Euro Ablöse seien «nichts Außergewöhnliches» mehr. Gute Spieler seien teuer und trotz hoher Ablösesummen würden diese nicht zwangsläufig abgegeben werden, sagte der Münchner Vorstandschef. «Qualität kostet immer Geld, auch für den FC Bayern.» Es sei wichtig, dass der Club auf diesem Markt seine eigene Philosophie habe.
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(dpa)