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Rudi Assauer ist tot – Schalke-Chef: Tief betroffen

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Herten – Rudi Assauer ist tot. Der frühere Schalke-Manager ist am Mittwoch gegen 15.30 Uhr im Alter von 74 Jahren an den Folgen seiner jahrelangen Alzheimer-Erkrankung gestorben.

In seiner Wohnung in Herten schlief Assauer in den Armen seiner Tochter Bettina Michel ein. Auch Zwillingsschwester Karin war bei ihrem Bruder. Assauer wäre am 30. April 75 Jahre alt geworden.

«Wir sind tief betroffen und traurig. Umso mehr trifft uns die Nachricht von seinem Tod ausgerechnet am Pokalspieltag. Wir wussten alle um seinen Gesundheitszustand. Rudi ist der Architekt des modernen Schalke. Er hat unendlich viel für Schalke getan und wir werden sein Andenken immer in Ehren halten», sagte Schalkes Aufsichtsratsvorsitzender Clemens Tönnies der Deutschen Presse-Agentur vor dem Achtelfinal-Heimspiel im DFB-Pokal gegen Fortuna Düsseldorf.

«Ich habe ihn lange nicht gesehen. Ich wusste gar nicht, dass es so schlecht um ihn steht. Das ist natürlich für den Verein ein schwerer Schlag. Es ist eine traurige Angelegenheit, aber vielleicht war es auch eine Erlösung», sagte der frühere Schalke-Star Klaus Fischer. Der Fußball beherrschte Assauers Leben, bis zu seiner Erkrankung.

Nach Jahren bei der SpVgg Herten wechselte er 1964 zu Borussia Dortmund. Mit dem BVB gewann er auf Anhieb den DFB-Pokal und 1966 an der Seite von Lothar Emmerich, Aki Schmidt und Reinhard «Stan» Libuda den Europapokal der Pokalsieger gegen den hochfavorisierten FC Liverpool. Es war der erste Europacupsieg einer deutschen Clubmannschaft.

119 Bundesligaspiele bestritt Abwehrspieler Assauer für die Borussia, von 1970 bis 1976 kamen 188 für Werder Bremen hinzu, ehe er mit 32 Jahren seine aktive Laufbahn beendete. Und der damalige Werder-Chef Franz Böhmert ihn zum jüngsten Bundesliga-Manager machte. Überraschend wechselte Assauer 1981 zu Schalke. Es folgten fünf wechselvolle Jahre, ehe er nach Differenzen mit dem damaligen Präsidenten Hans-Joachim Fenne den Dienst quittieren musste. Danach war er im Immobilienbereich und auch als Manager beim damaligen Zweitligisten VfB Oldenburg tätig.

1993 kehrte Assauer zurück, blieb bis 2006 und sorgte für den Schalker Höhenflug. In der Saison 1995/1996 schaffte das Team mit Trainer Jörg Berger als Bundesliga-Dritter den Einzug in den UEFA-Pokal.

Doch Assauer überzeugte den damals unbekannten Trainer Huub Stevens, von Kerkrade nach Schalke zu wechseln. Mit dem Niederländer eroberten die «Eurofighter» um Olaf Thon und Marc Wilmots die europäischen Stadien. «Der Huub hat mich angerufen. Die Eurofighter waren ja seine Mannschaft und wir möchten gerne für die Beerdigung etwas organisieren», sagte Thon.

Der Schalke-Höhenflug endete mit dem legendären UEFA-Cup-Sieg bei Inter Mailand am 21. Mai 1997 – bis heute der größte Erfolg der Clubgeschichte. Fast hätte Schalke auch die achte deutsche Meisterschaft gewonnen, doch die Bayern schnappten den Königsblauen 2001 den Titel in der Nachspielzeit in Hamburg noch weg. Eine Woche nach dem Tiefpunkt gewann das Team den DFB-Pokal, im Jahr darauf konnten die Königsblauen den Triumph in Berlin wiederholen. Als Vermächtnis hinterließ Assauer auch sein «Baby», die Schalke-Arena. Das seinerzeit modernste Stadion mit herausfahrbarem Rasen und schließbarem Dach wurde im August 2001 eingeweiht.

Mit dem Wechsel von Stevens zur Hertha im Sommer 2002 neigte sich die erfolgreiche Zeit dem Ende entgegen. Später kam es zum Bruch mit Aufsichtsratschef Tönnies und den anderen Vorstandsmitgliedern. Für große Aufmerksamkeit sorgte auch Assauers Beziehung mit der Schauspielerin Simone Thomalla (2000 bis 2009).

Fotocredits: Caroline Seidel
(dpa)

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