Rio de Janeiro – Drei Tage vor der Schlusszeremonie ist die Hoffnung Indiens auf eine Medaille doch noch erfüllt worden. Die Ringerin Sakshi Malik gewann in der Kategorie Freistil bis 58 Kilogramm die Bronzemedaille.
Im Kampf um Platz drei besiegte sie die Kirgisin Aisuluu Tynybekowa mit 8:5 Punkten, nachdem sie zuvor 0:5 zurückgelegen hatte. «Ich habe zwölf Jahre lang hart für diese Medaille gearbeitet», zitierte der indische Fernsehsender NDTV die 23-Jährige nach dem Kampf.
Malik ist erst die vierte Inderin, die seit der Unabhängigkeit des Landes im Jahr 1947 eine olympische Medaille gewinnen konnte, und die erste Ringerin. Sie stammt aus der Stadt Rohtak im nordwestlich gelegenen Bundesstaat Haryana. In vielen Sportarten wurden Frauen dort bis zu Beginn des Jahrhunderts nicht gefördert oder durften gar nicht an Wettkämpfen teilnehmen. Erst im Jahr 2003 schickte Haryana zum ersten Mal eine Ringerin zu einem nationalen Wettbewerb.
Am Donnerstag kündigte die Regierung des Bundesstaats an, Malik rund 330 000 Euro Preisgeld zu zahlen. Premierminister Narendra Modi gratulierte in einer Mitteilung: «Sakshi Malik schreibt Geschichte. Eine ganze Nation jubelt. Sie wird in den kommenden Jahren noch viele Sportler inspirieren.»
Fotocredits: Sergei Ilnitsky
(dpa)