Am gestrigen Dienstagabend fand in der Berliner Max-Schmeling-Halle ein Basketballspiel der Superlative statt. ALBA Berlin traf in der ULEB-Cup Partie auf Bosna Sarajevo und das Spiel musste fünf Mal in die Verlängerung gehen, bevor die Albatrosse das Spiel mit 141:127 für sich entschieden.
Die über 5.000 Zuschauer und die Trainer beider Mannschaften standen kurz vor einem Herzinfarkt, die Dramatik des Spiels war kaum zu überbieten und wird wohl für lange Zeit Geschichte schreiben, denn noch nie wurden in einem ULEB-Cup derart viele Punkte (268) in einem Spiel erzielt. Die bisherige Bestmarke lag bei 231 Punkten, aufgestellt bei der Partie Lukoil Academic gegen KK Zagreb. Damit noch nicht genug der Rekorde, Albatros Bobby Brown wird als zweitbester Schütze aller Zeiten (44 erzielte Punkte) seinen Eintrag in die Geschichtsbücher erhalten. Lediglich Randy Duck von den Brighton Bears konnte mit 49 Punkten ein besseres Ergebnis erzielen. Ein weiterer Rekord beim Basketball ist zwar von negativer Natur, aber angesichts der 65 Minuten reinen Spielzeit (normal sind 40 Minuten), relativiert sich dieser wieder. Insgesamt zehn Spieler, fünf bei jeder Mannschaft, mussten nach fünf Fouls vom Match ausgeschlossen werden. Damit saß in der letzten Verlängerung kein Spieler mehr auf der Ersatzbank. Nachwuchsmann Phillipp Heyden, der bisher ganze 21 Sekunden auf dem Feld gestanden hatte, konnte sich erstmals über einen längeren Zeitraum bewähren und seine ersten Punkte erzielen.
Die Zuschauer honorierten die Leistungen beider Mannschaften und verabschiedeten sie mit Standing-Ovationen. Zuletzt hatte die Halle beim ULEB-Cup-Gewinn der Albatrosse 1993 derart Kopf gestanden. Die Spieler beider Mannschaften lagen nach dem Spiel minutenlang erschöpft in den Kabinen und mussten das Match erst einmal verarbeiten. Mit diesem Erfolg liegt ALBA Berlin mit drei Siegen und zwei Niederlagen auf dem dritten Platz ihrer Gruppe und haben sehr gute Aussichten, die nächste Runde zu erreichen.