Yokohama – Cristiano Ronaldo hat Real Madrid als Krönung seines perfekten Jahres mit drei Toren zum Triumph bei der Club-WM geschossen. Dank eines Dreierpacks des Europameisters sicherten sich die Königlichen mit Nationalspieler Toni Kroos zum fünften Mal den Titel des weltbesten Teams.
«Es war eine Woche voller Freude, erst habe ich den Ballon d’Or gewonnen, dann die Club-WM», sagte Ronaldo nach dem 4:2 (2:2, 1:1)-Sieg nach Verlängerung gegen die Kashima Antlers aus Japan im Finale. Dass die Königlichen gegen Japans Meister zunächst große Mühe hatten, war nach den drei Ronaldo-Treffern fast schon wieder vergessen. Kashima agierte lange auf Augenhöhe, lag zwischenzeitlich sogar mit 2:1 in Führung. «Es war ein hartes Spiel, wir haben alles gegeben. Auch wenn es eng war, sind wir am Ende zufrieden», sagte Ronaldo.
Zuletzt hatten «Los Blanocs» die Club-WM 2014 gewonnen, zuvor hatten sie dreimal in den Vorgänger-Wettbewerben triumphiert. Ronaldo drehte die Partie nach einem 1:2-Rückstand mit drei Treffern (60. Minute/Foulelfmeter/98./104.) noch einmal. Zuvor hatte Karim Benzema Real früh in Führung gebracht (9.), Gaku Shibasaki drehte mit zwei Toren (44./52.) zwischenzeitlich das Spiel.
Real ist nun seit stolzen 37 Spielen ungeschlagen. Kashima hatte in dieser zwölften Ausgabe des Wettbewerbs, der die Nachfolge des früheren Weltpokals ist, als erstes asiatisches Team überhaupt das Finale erreicht.
Ronaldo hat als erster Spieler überhaupt einen Hattrick im Finale der Club-WM erzielt und ist mit insgesamt fünf Toren bester Schütze des Wettbewerbs. Der Portugiese hatte in diesem Jahr bereits mit Real die Champions League und den europäischen Supercup sowie mit Portugal die EM gewonnen. «Es war ein fantastisches Jahr», kommentierte er nach dem Finale in Yokohama.
Zuvor hatte der südamerikanische Copa-Libertadores-Meister Atlético Nacional de Medellín den dritten Platz erobert. Die Kolumbianer siegten im Platzierungsspiel gegen den mexikanischen Club América mit 4:3 nach Elfmeterschießen. Bei der unterhaltsamen Partie mit vielen Chancen hatte es nach 90 Minuten und Verlängerung 2:2 gestanden.
Derweil forderte der Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga (DFL), Christian Seifert, die Club-WM gänzlich abzuschaffen. Dieser Wettbewerb interessiere keinen, sagte der 47-Jährige der «Bild am Sonntag». Eine mögliche Aufstockung des Turniers auf 32 Mannschaften, die vom umstrittenen Weltverbands-Chef Gianni Infantino vorgeschlagen worden war, sei «sportlich Unsinn».
Die FIFA befinde sich in einem «Hamsterrad, aus dem sie nicht mehr rauskommt», betonte der DFL-Chef. Es gebe die Forderung der Nationalverbände nach mehr Geld, dafür müsse die FIFA ihre Wettbewerbe ausweiten. Das gehe wiederum zu Lasten der Clubs. «Jetzt soll ein neues Format gefunden werden? Warum muss man ein neues Format finden? Ich frage mich: Warum kann man die Club-WM nicht einfach abschaffen?», kritisierte Seifert.
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(dpa)