Neapel – Für die erste internationale K.o.-Runde in der jungen Vereinsgeschichte hat RB Leipzig sich nur ein Ziel gesetzt: Weiterkommen.
Egal ist dabei, dass der Gegner SSC Neapel heißt und Tabellenführer der italienischen Serie A ist. «Wir gehen in die K.o.-Runde mit der gleichen Haltung rein wie in jedes andere Spiel», betonte Angreifer Yussuf Poulsen.
Worauf es ankommt, weiß der Däne, und das weiß vor allem auch Trainer Ralph Hasenhüttl. Möglichst ein eigenes Tor schießen, bloß aber keinen Treffer kassieren. Dann dürften die Chancen auf das Achtelfinale der Europa League beim Rückspiel am 22. Februar in der Leipziger Red Bull Arena nicht die schlechtesten sein.
Dass die Leipziger mit zwei Siegen zuletzt ohne Gegentor nicht nur den zweiten Platz in der Bundesliga eroberten, sondern vor allem auch das eigene Selbstvertrauen nach dem sieglosen Dezember und der eklatanten Schwäche bei gegnerischen Standardsituationen stärkten, lässt sie mit Zuversicht die Härteprüfung in Stadion San Paolo gehen.
Zudem kann Hasenhüttl seine Top-Formation aufbieten. «Wir haben die volle Kapelle an Bord», sagte er. Wichtig ist dem 50 Jahre alten Österreicher dabei wie immer, gegen Ende der Partie noch mal personell nachlegen zu können. Möglicherweise werde daher Emil Forsberg die letzten zehn bis zwanzig Minuten auch eine Option sein. Der Schwede fehlte wochenlang wegen einer Bauchmuskelzerrung. Kommt er zum Einsatz, sorgt er mit seinen Vorlagen aus dem Mittelfeld schnell für Gefahr.
Ob Kollege Maurizio Sarri mit Blick auf den möglichen ersten Meistertitel für Neapel seit 1990 die Europa League opfern und nicht seine besten Spieler aufs Feld des in die Jahre gekommenen Stadions San Paolo schicken könnte, spielt für den RB-Coach keine Rolle. Er bereite seine Mannschaft auf den schwerstmöglichen Gegner vor.
Klar ist zumindest, dass der SSC auf seinen wohl besten Akteur, den belgischen Nationalstürmer Dries Mertens, verzichten muss. Er ist gesperrt. Klar ist auch, dass die Leipziger, die als Dritter in ihrer Gruppe hinter Besiktas Istanbul und dem FC Porto die K.o.-Runde der Zwischenrunde wie der SSC hinter Manchester City und Schachtjor Donezk in seiner Gruppe verpasst hatten, ihre Europa-League-Chance trotz Doppelbelastung nutzen wollen. «Die Bundesliga und die Champions-League-Qualifikation haben eine große Bedeutung, aber es steht außer Frage, dass wir auch in diesem Wettbewerb das Bestmögliche herausholen wollen», sagte Hasenhüttl.
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(dpa)