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Radsport-Stress: Giro, Vuelta und Klassiker zeitgleich

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Frankfurt/Main – Erst die Tour de France, dann gleichzeitig die Vuelta, der Giro und ein paar Frühjahrsklassiker: Der vollgepackte Herbst wird für die Radprofis zum absoluten Stresstest – sofern er angesichts der derzeitigen Coronavirus-Pandemie überhaupt wie geplant stattfinden kann.

Der Weltverband UCI gab nach zahlreichen Rennverschiebungen den neuen Kalender für das restliche Jahr 2020 bekannt. Mit Ausnahme der Straßenrad-WM in den Schweizer Orten Aigle und Martigny (20. bis 27. September) mussten quasi alle Jahreshighlights verschoben werden.

Weil bis zum 1. August alle World-Tour-Rennen ausfallen, muss auch die Tour als größtes Radrennen der Welt weichen. Die UCI bestätigte den neuen Termin für die Tour de France, die nun vom 29. August bis 20. September stattfinden soll. Danach geht es Schlag auf Schlag: Direkt im Anschluss an die Tour folgt die WM in der Schweiz, bevor der Giro d’Italia (3. bis 25. Oktober) und die Vuelta (20. Oktober bis 8.  November) auch noch in diesem Jahr folgen sollen. Als erstes großes Highlight nach der mehrmonatigen Pause ist Mailand-Sanremo für den 8. August angesetzt.

Parallel zum Giro sollen auch die traditionellen Frühjahrsklassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich (4. Oktober) und die Flandern-Rundfahrt (18. Oktober) nachgeholt werden. Während der Vuelta ist unter anderem auch Paris-Roubaix (25. Oktober) eingeplant. Für die beiden deutschen Radklassiker Eschborn-Frankfurt und die Cyclassics Hamburg gibt es derweil noch keinen neuen Termin.

Wie schwer selbst der neue Kalender realisierbar sein dürfte, zeigt ein Beispiel: Traditionell am Wochenende vor der Tour steigen die nationalen Meisterschaften, 2020 sind diese nun für 20. bis 23. August angesetzt. In Deutschland sind die Titelkämpfe bereits abgesagt, weil Großveranstaltungen bis Ende August untersagt sind.

Für die gesamte Radsport-Szene ist vor allem die Austragung der Tour de France elementar wichtig, da für die Teams rund 70 Prozent des Jahresetats daran hängen. «Ich hoffe, dass die Tour de France stattfindet, dann kann der Radsport mit einem blauen Auge davonkommen», sagte Bora-hansgrohe-Teamchef Ralph Denk jüngst dem «Hessischen Rundfunk».

Nach derzeitigem Stand soll die Tour sogar mit Publikum stattfinden. Aus zahlreichen Teams war aber bereits zu vernehmen, dass man sich einmalig auch eine Geistertour vorstellen könne, sollte dieser Aspekt die Austragung gefährden.

Fotocredits: Gian Mattia D’alberto – Lapresse
(dpa)

(dpa)

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